Beton selbst versiegeln
Betonboden mit Epoxi-Beschichtung versiegeln
In der Regel ist Beton nicht nur hart, sondern auch sehr robust. Dennoch ist der Baustoff dabei vergleichsweise offenporig. Wasser und andere Flüssigkeiten können deshalb ungehindert in das Material eindringen. Ein Umstand, der langfristig die Qualität des Betons mindert und so für Schäden an der Substanz sorgt.
Abhilfe schafft das Versiegeln der Oberfläche. Denn Beton kann mit verschiedenen Lacken effektiv versiegelt werden. Das schützt nicht nur das Material, sondern trägt auch maßgeblich zur Optik bei. So eignet sich dieser Schutzanstrich gerade für Böden in Kellern, Garagen oder Waschküchen.
Eine Epoxi-Beschichtung ist dabei besonders robust und gerade für stärker beanspruchte Räume (Werkstätten und Garagen) ideal. Alternativ dazu gibt es auch Betonversiegelungen auf Basis von Acryl, die sich für weniger beanspruchte Räumlichkeiten eignen.
Voraussetzung für das Versiegeln von Beton ist lediglich ein ebener und trockener Boden sowie eine Verarbeitungstemperatur von zumindest 10° C.
Werkzeug und Material
Um Beton zu versiegeln, wird vor allem eine Malerausrüstung benötigt. Hierzu gehören Pinsel, Farbrollen (Kurzhaar), eine Farbwanne, ein Rührwerk bzw. eine Bohrmaschine mit Korbrührer sowie Abdeckmaterial (Malerkrepp und Abdeckplanen).
Gereinigt wird der Boden mit einer Stoßscharre und einem Baustellensauger. Außerdem sollten ein Baueimer, Maßband, eine Wasserwaage und natürlich die Betonversiegelung nicht fehlen.
Sind alle Werkzeuge und Materialien beisammen, kann das Beton-Versiegeln auch schon beginnen!
Beton für das Versiegeln vorbereiten
Bevor der Beton tatsächlich versiegelt wird, steht zuerst einmal eine gute Vorbereitung an. Dazu gehört auch eine gründliche Reinigung. Mit der Stoßscharre werden dazu erst einmal alle Nasen und Unebenheiten sorgfältig vom Boden gekratzt.
Anschließend wird der Boden mit einem Baustellensauger abgesaugt. Tipp: Ein Haushaltssauger ist dafür nicht geeignet, denn durch den feinen Baustellenstaub kann der Motor unter Umständen sehr schnell kaputt gehen.
Danach werden eventuell vorhandene Löcher mit geeigneter zementärer Spachtel verschlossen. Spachtel auf Basis von Gips ist dafür nicht geeignet.
Abkleben und Abdecken
In erster Linie wird es darum gehen, am Boden den Beton zu versiegeln. Es soll aber auch ein kleiner Sockel eingerichtet werden. Dieser Sockel aus Betonversiegelung schützt dann die Wand bei regelmäßigen Reinigungsarbeiten wie dem Saugen, Kehren oder Wischen. Also wird die geplante Höhe von ca. 10 cm schon einmal an der Mauer eingezeichnet und mit Hilfe der Wasserwaage eine Markierung an der Wand entlang angebracht.
Es folgt das Abkleben: Entlang des Sockels wird Malerkrepp an der Wand des gesamten Raumes angebracht. Auch bereits vorhandene Einrichtung, Geräte und Rohre werden abgedeckt bzw. mit Malerkrepp beklebt. Zwar könnte das Material im nassen Zustand noch recht einfach von Oberflächen abgewischt werden, mit den passenden Vorkehrungen gestaltet sich das Streichen aber um einiges komfortabler.
Zu guter Letzt wird das Malerkrepp am Sockel mit weißer Wandfarbe nach unten hin abgedichtet. Das bedeutet, dass nur der Übergang von Malerkrepp auf die Wand mit dem Pinsel gestrichen wird. Dies sorgt dafür, dass die Betonversiegelung beim Streichen nicht unter das Malerkrepp läuft und so durch die Kapillarwirkung an der Wand nach oben gezogen wird. Eine saubere Kante ist damit garantiert. Allerdings nur dann, wenn beim Abdichten genau gearbeitet wird!
Epoxid-Beschichtung für den Erstanstrich anrühren
Jetzt ist es an der Zeit, das Material für das Versiegeln des Betons anzurühren. Dazu werden beide Komponenten, der Epoxidharzteil und der Härter, in einen Baueimer geleert. Für den Erstanstrich muss die Betonversiegelung 30% verdünnt werden. Dazu werden in diesem Fall den 4,5 kg an Material noch ca. 1,4 l an Wasser hinzugegeben.
Dann wird die Masse mit einem Rührwerk samt Korbrührer gut verrührt. Ein bis zwei Minuten bei einer Drehzahl von max. 600 Umdrehungen/ Minute sollten reichen. Hinweis: Bei Verwendung einer Bohrmaschine zum Rühren ist es wichtig, auf die Drehzahl zu achten. Denn bei hohen Drehzahlen wird zu viel Luft in die Betonversiegelung eingerührt.
Nach dem Rühren sollte ca. 10 Minuten gewartet werden, um das frisch abgehärtete Material reifen und entgasen zu lassen.
Beton versiegeln - Der Erstanstrich
Zeit zum Beton-Versiegeln: Es folgt der Erstanstrich. Wie beim Streichen von Wänden und Decken bekannt, wird auch beim Streichen des Bodens immer mit den Ecken und Kanten begonnen. Ein Pinsel mit längerem Stiel leistet dabei sehr gute Dienste.
Eine kleine Walze hingegen hilft bei anderen unzugänglichen Stellen, wie z.B. unter Geräten oder anderen Einrichtungsgegenständen, weiter.
Bei der großen Walze wurde eine kurzfloorige Walze mit gerade einmal 4 mm Floor gewählt. Für den ersten, verdünnten Anstrich eignet sich diese sehr gut. Tipp: Liegen größere Unebenheiten vor, ist eine Walze mit 9 mm von Vorteil. Zumal diese auch für den Zweitanstrich Verwendung findet.
Sind Ecken und Kanten gestrichen, werden auch die großen Flächen mit der Epoxi-Beschichtung gestrichen. Das Streichen geht gut und schnell von der Hand. Es muss lediglich darauf geachtet werden, dass die Betonversiegelung alle vorhandenen Poren des Betons ausfüllt.
Trocknung und Vorbereitung für den Endanstrich
Ist das geschafft, steht eine Zwangspause auf dem Programm. Denn der Anstrich sollte über Nacht trocknen können.
Bis jetzt sieht das Ergebnis nicht so schlecht aus. Übrigens, keine Sorge: Sichtbare Streifen verschwinden nach dem Trocknen.
Am nächsten Tag wird wieder Betonversiegelung - diesmal aber unverdünnt - angemischt. Wieder wird das Material zwei Minuten mit dem Rührwerk bei niedriger Drehzahl im Baueimer verrührt.
Betonboden mit Epoxi-Beschichtung versiegeln
Jetzt erfolgt der Deckanstrich und der Beton wird zur Gänze versiegelt.
Wieder wird mit dem Streichen an Ecken und Kanten begonnen. Hinter bzw. unter Rohren hilft ein Pinsel. Der Sockel wird diesmal aber auch mit der kleinen Walze behandelt, damit Boden und Sockel später dieselbe Struktur aufweisen.
Sind die Ecken, Kanten und der Sockel gestrichen, wird das Kreppband des Sockels gleich entfernt. Das könnte zwar auch noch am nächsten Tag geschehen. Aber was erledigt ist, ist erledigt!
Jetzt folgt das großflächige Auftragen der Betonversiegelung. Als Walze wird diesmal eine Walze mit 9 mm Floor gewählt. Da das Material dickflüssiger ist, kann so mehr Material aufgenommen werden und die Arbeit geht leichter von der Hand. Dicker sollte der Floor allerdings nicht gewählt werden, da sich sonst die Struktur der Walze auf den Boden überträgt. Und das ist nicht jedermanns Sache.
Nachdem die Walze gut eingeweicht ist, dauert das Versiegeln des Betons nicht sonderlich lange, und bald schon ist der ganze Raum gestrichen. Wichtig ist, darauf zu achten, dass die Epoxi-Beschichtung in jede Pore des Betons eindringt. Ein Streichen über Kreuz ist dafür ratsam. An Material zu sparen oder ein besonders festes Anpressen der Walze sind für das Endergebnis nicht förderlich. Ebenso darf beim Beton Versiegeln die Verarbeitungszeit von zwei Stunden nicht überschritten werden. Das Ende der Topfzeit ist oftmals nicht mit bloßem Auge erkennbar.
Das beste Ergebnis erhält man, wenn - wie an der Wand - ein gleichmäßiger Auftrag nass in nass stattfindet.
Beton versiegeln: Das Ergebnis
Fertig ist die Epoxi-Beschichtung! Das Beton-Versiegeln ist gelungen und das Ergebnis spricht für sich.
Jetzt ist der Boden nicht nur gegen schädliche Einflüsse geschützt, sondern sieht zudem noch richtig gut aus. Auch die Reinigung und Pflege gestaltet sich dadurch in Zukunft um einiges simpler.
Einfach perfekt!
Solide Bodenfliesen sind eine feine Sache. Sie bilden einen stabilen Belag, schützen den Untergrund und sehen dabei auch noch gut aus. Doch in öffentlich weniger zugänglichen Arbeits- und Nutzbereichen wie Garage, Werkstatt oder Technikraum kann es reichen, auf Fliesen zu verzichten und stattdessen mit einer Epoxi-Beschichtung den Boden zu versiegeln. Die Epoxi-Versiegelung verschließt die Poren im Beton und verhindert so, dass Wasser in das Material dringt und es vorzeitig altern lässt. Und auch optisch macht ein versiegelter Boden einiges her. Wer also darauf verzichten kann, seinen Boden mit repräsentativen, aber auch teuren Fliesen zu versehen, dem sei es an's Herz gelegt, lieber den Betonboden zu versiegeln.
Die Video-Anleitung zeigt, wie eine Epoxi-Beschichtung aufgetragen werden muss, um auf zuverlässige Weise einen Betonboden zu versiegeln. Im Video wird zudem erklärt, warum es sinnvoll ist, dabei einen schmalen Sockel an der Wand einzurichten, welches Werkzeug sich zum Versiegeln besonders gut eignet und worauf beim Umgang mit Epoxi-Versiegelung allgemein zu achten ist. So werden Heimwerker schnell und kompetent zu Siegelexperten.
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Kommentare
wirklich sehr hilfreich
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