Kratzer im Holz auf fast magische Weise verschwinden lassen? Dübel entfernen, ohne die Wand mitzureißen? Die Badezimmerfugen ohne Chemie von Schimmel befreien? All das und noch viel mehr versprechen uns die allseits beliebten Haushaltstricks aus dem Internet. Doch geht die Rechnung wirklich immer auf? Drei populäre Alltagstricks aus dem Netz stellen sich bei uns erstmals dem Härtetest und müssen nun zeigen, was sie wirklich drauf haben. Wir fühlen den Haushaltstricks im Praxistest auf den Zahn!
Die Wunderwelt der Haushaltstricks
Meistens klingt es so einfach: Nur schnell einen alten Dübel aus der Wand ziehen oder die Fliesenfugen endlich von schimmeligen Spuren befreien. Doch geraten gerade diese unscheinbaren Tätigkeiten oftmals unerwartet zum Abenteuer. Denn der Dübel leistet erstaunliche Gegenwehr und der Schimmel ist eh gekommen, um zu bleiben. Hier ist guter Rat teuer, denn spezielle Hilfsmittel aus dem Baumarkt kosten oft viel Geld.
Das Internet hat schon früh begonnen, hier eine Lücke zu füllen, und bietet auf zahlreichen einschlägigen Seiten eine schier endlose Zahl an Haushaltstricks an, die den Alltag auf geniale Weise von Hindernissen befreien sollen. Und das möglichst preiswert! Dabei zeigt sich: Je ungewöhnlicher die Idee, desto beliebter sind die entsprechenden Tricks. Doch bedeutet das auch, dass sie wirklich funktionieren?
Die Antwort interessiert uns brennend! Deshalb haben wir uns einige der bekanntesten Haushaltstricks vorgenommen und einem echten Praxistest unterzogen. Und dabei stellt sich schnell heraus: Nicht jeder Trick hat das Zeug zum echten Tipp!
Trick 1: Dübel mit Korkenzieher entfernen
zur Bildreihe
© diybook | Ärgerlich, aber schnell passiert! Dank Überlastung treibt es den Dübel langsam aus der Wand. Um das Dübelloch wieder fit zu…
© diybook | Wer im Internet sucht, wird schnell auf ein Patentrezept für das Problem stoßen: den Korkenzieher. Natürlich muss dieser in der…
© diybook | Im Test zeigt sich, wie einfach sich der Korkenzieher in den Dübel schrauben lässt. Dabei findet er sofort Halt. Es sind nur…
© diybook | Mit einem letzten Ruck ist es geschafft, der Dübel gleitet aus der Wand! Das ging leichter als erwartet. Denn mit dem…
© diybook | Das Dübelloch hat die Operation unbeschadet überstanden. Und Spezialmaßnahmen waren keine erforderlich. Wer also gelegentlich…
<>Im Grunde ihres Wesens sind Dübel zarte Seelen. Wächst ihnen die Belastung irgendwann über den Kopf oder sitzen sie einfach im falschen Milieu fest, strecken sie bisweilen die Fühler. Dann folgt oft der große Crash. Manchmal ist die Zeit eines Dübels aber auch einfach abgelaufen, weil das Bild, das an ihm hängt, nicht mehr gefällt. In allen diesen Fällen soll der Dübel wieder weg! Doch daran hat sich schon so manch stattlicher Heimwerker die Zähne ausgebissen.
Wenn der Dübel gehen, aber der Putz bleiben soll, scheint Spezialwissen gefragt. Im Netz wird jedoch gerne auf ein zunächst kurios wirkendes Werkzeug verwiesen: den Korkenzieher! Klingt simpel... Doch klappt das wirklich? Zunächst ist ein Korkenzieher gefragt, der auch in den fraglichen Dübel reinpasst. Zu klein darf er aber auch nicht sein, schließlich soll er ja im Dübel greifen. Um alle Register zu ziehen, kommt im Praxistest ein Flügelkorkenzieher zum Einsatz. Etwas zusätzliche Hebelkraft kann bekanntlich niemals schaden.
Überraschenderweise lässt sich der Korkenzieher leicht in den Dübel hineindrehen und findet dabei ohne Probleme Halt. Nach wenigen Drehungen ist ausreichend Spannung erzeugt, und der Korkenzieher wird langsam mit dem Dübel nach hinten aus der Wand gezogen. Es klappt: Der Dübel folgt ohne große Schwierigkeiten. 1:0 für die Haushaltricks aus dem Netz!
Tipp: Um Schäden am Putz zu vermeiden, den Korkenzieher nur wenig eindrehen. Danach langsam ziehen und nicht zu stark am Dübel reißen!
Trick 2: Kratzer mit Walnuss verschwinden lassen
zur Bildreihe
© diybook | Auch das noch! Der Besuch steht schon vor der Tür und gerade jetzt zeigt sich ein tiefer Kratzer im Holz der Anrichte. Was kann…
© diybook | Der heiße Tipp aus dem Netz ist zugleich ein Öko-Kniff: Schon eine gewöhnliche Walnuss soll dem angekratzten Image ein Ende…
© diybook | Bei der Behandlung zeigt sich schnell ein fettiger Film auf dem Holz: das Nussöl. Dieses muss nun für einige Minuten einwirken.…
© diybook | Nach etwa 5-10 Minuten wird die Oberfläche mit einem trockenen Tuch leicht abgewischt. Und siehe da: Der Kratzer ist…
© diybook | Nach der Party dann die Ernüchterung: Das Holz in der Kratzspur hat sich deutlich dunkel verfärbt. Im Nachhinein auch irgendwie…
<>Sei es Parkett, Schreibtisch oder Holzfurnier: Kurz bevor die Gäste eintreffen, ziert plötzlich ein geradezu garstiger Kratzer die edle Oberfläche. Woher der auf einmal kommt, bleibt ein Mysterium. Gewiss ist nur, seine Strahlkraft gleicht einem Leuchtturm. Was kann da jetzt noch helfen?
Müssen Kratzer auf die Schnelle verschwinden, wird gerade im Winter gerne auf die gemeine Walnuss verwiesen. Denn die ist fast immer greifbar. Der Clou: Ihre Öle sollen Kratzer im Handumdrehen versiegeln und unsichtbar machen. Eine natürliche Wunderwaffe im Kampf gegen die Abnutzung. Also Nuss geknackt und losgelegt!
Ein frischer Kratzer in einer Buchenholz-Oberfläche wird für etwa eine Minute intensiv mit dem Kern einer Walnuss eingerieben. Dabei wird deutlich sichtbar ein Schmierfilm frei, der sich in den Kratzer legt. Anschließend wird die Oberfläche mit einem trockenen Tuch leicht abgewischt. Nach wenigen Minuten ist der Kratzer auf den ersten Blick kaum noch zu erkennen. Der Trick scheint zu funktionieren, die Gäste jedenfalls bemerken nichts. Wunderbar!
Doch die Ernüchterung folgt am nächsten Tag: Nach 24 Stunden hat sich der behandelte Kratzer deutlich dunkel verfärbt. Je nach Lichteinfall ist er jetzt sichtbarer als vor der Behandlung. Die Walnussmethode ist damit zwar nicht völlig wirkungslos, kommt aber eigentlich nur bei dunklem Holz infrage. Bei hellen Holzsorten soll allerdings Haselnuss helfen. Auch das werden wir bei Gelegenheit prüfen!
Trick 3: Schimmelige Fugen mit Backpulver reinigen
zur Bildreihe
© diybook | Auch gegen Schimmel in den Fugen weiß die Netzgemeinde günstigen Rat: Denn angeblich wurden schon zu Omas Zeiten die Fugen im…
© diybook | Die Spuren am Tatort sind nicht zu übersehen: Überall in den Fliesenfugen zeigen sich braune Ablagerungen, und darunter frisst…
© diybook | Die befallenen Stellen innerhalb der Fugen werden mithilfe einer Zahnbürste sorgfältig mit der Backpulver-Lösung eingerieben.…
<>Früher oder später ist er da - der Schimmel in den Fugen! Gerade im Bad werden die Zwischenräume der Fliesen schnell von Schimmel befallen, wenn die Oberflächen nicht sorgfältig trocken gehalten werden. Braune Verfärbungen sind meist nur der Anfang. Denn speziell hinter die Silikondichtung frisst sich gerne auch schwarzer Schimmel. Ein Auswechseln des Silikons scheint dann eigentlich unvermeidlich.
Doch Stimmen aus dem Netz berichten anderes. Mit einem alten Geheimrezept soll es selbst schwarzem Schimmel an den Kragen gehen. Das empfohlene Hausmittel der Wahl, um dem Schimmel Herr zu werden, stammt dabei aus der Küche. Backpulver soll Schimmel den Garaus machen - schnell und zuverlässig. Eine Packung Backpulver in ein Glas geben, etwas Wasser dazu und die fraglichen Fugen mit der schäumenden Paste einreiben. Mehr ist angeblich nicht nötig, um Erfolg zu haben. Wir probieren es aus!
zur Bildreihe
© diybook | Wurden alle Schimmelstellen behandelt, wird dem Backpulver 10-15 Minuten Zeit gegeben, um seine Wirkung zu entfalten. Das Bad…
© diybook | Ein erster neugieriger Blick lässt Gutes hoffen. Teilweise lösen sich die braunen Verfärbungen in den Fugen bereits ab.…
© diybook | Ist die Prozedur beendet, werden die Oberflächen mit klarem Wasser abgespült und danach sorgfältig trocken gerieben. Dabei löst…
© diybook | ... und stößt gleich auf eine herbe Enttäuschung. Der Schwarzschimmel hat maginale Schäden erlitten, macht sich ansonsten aber…
<>Im Praxistest zeigt sich: Das Backpulver schäumt wirklich kräftig auf! Die mit nur wenig Wasser cremig gerührte Mischung wird mit einer Zahnbürste fein säuberlich auf die schimmeligen Stellen der Fugen aufgetragen und eingerieben. Braune Verfärbungen lösen sich dabei fast unmittelbar ab. So weit, so gut! Nun werden auch die schwarzen Schimmelnester im Silikon mit dem Backpulver behandelt. Dann wird das Ganze für zehn Minuten allein gelassen und schließlich mit klarem Wasser abgespült. Die Oberflächen werden mit einem trockenen Handtuch abgerieben.
Das Resultat: Die Mörtelfugen zwischen den Fliesen sind tatsächlich etwas aufgehellt. Der gröbste Dreck konnte hier beseitigt werden. Ernüchternd dagegen das Ergebnis mit dem Schwarzschimmel. Der zeigt sich von der Backpulver-Behandlung gänzlich unbeeindruckt und frisst sich weiter fröhlich ins Silikon. Hier bleibt wohl wirklich nur das Austauschen der Silikonfugen. Also leider nur ein Teilerfolg.
Zwischenbilanz
Eine erste Bilanz unserer Testreihe gibt sich durchwachsen: Nur einer von drei Haushaltstricks hatte das Zeug zum echten Tipp. Denn Dübel lassen sich tatsächlich wunderbar mit dem Korkenzieher entfernen. Die restlichen Geheimrezepte machten dagegen schlapp. Sie erwiesen sich zwar in unseren Testlabors nicht als völlig nutzlos. Zum versprochenen durchschlagenden Erfolg haben sie aber nicht verholfen. Aufwand und Ergebnis stehen hier in keinem Verhältnis. Und das war es ja eigentlich, was diese Tricks so besonders machen sollte.
Aber zum Aufgeben ist es noch zu früh! Schließlich gibt es im Netz Haushaltstricks in Hülle und Fülle. Deshalb werden wir uns im nächsten Teil dieser Reihe drei weitere Geheimtipps vornehmen und gründlich auf ihren echten Nutzen hin überprüfen. Gibt es Mittel und Wege, dem Bohrstaub auch ohne Staubsauger Einhalt zu gebieten? Und wie lassen sich blaue Finger beim Hämmern vermeiden? Wir warten gespannt auf die Auflösung!
Kratzer im Holz auf fast magische Weise verschwinden lassen? Dübel entfernen, ohne die Wand mitzureißen? Die Badezimmerfugen ohne Chemie von Schimmel befreien? All das und noch viel mehr versprechen uns die allseits beliebten Haushaltstricks aus dem Internet. Doch geht die Rechnung wirklich immer auf? Drei populäre Alltagstricks aus dem Netz stellen sich bei uns erstmals dem Härtetest und müssen nun zeigen, was sie wirklich drauf haben. Wir fühlen den Haushaltstricks im Praxistest auf den Zahn!
© diybook | Ärgerlich, aber schnell passiert! Dank Überlastung treibt es den Dübel langsam aus der Wand. Um das Dübelloch wieder fit zu machen, muss aber der alte Dübel erst verschwinden. Gibt es da vielleicht einen Trick?
© diybook | Wer im Internet sucht, wird schnell auf ein Patentrezept für das Problem stoßen: den Korkenzieher. Natürlich muss dieser in der Größe grob zum Dübel passen. Aber das ist schon die einzige Voraussetzung. Kann das tatsächlich funktionieren?
© diybook | Im Test zeigt sich, wie einfach sich der Korkenzieher in den Dübel schrauben lässt. Dabei findet er sofort Halt. Es sind nur wenige Umdrehungen nötig, um den Dübel wirksam zu packen. Nun kann vorsichtig daran gezogen werden...
© diybook | Mit einem letzten Ruck ist es geschafft, der Dübel gleitet aus der Wand! Das ging leichter als erwartet. Denn mit dem Korkenzieher hat man immer die volle Kontrolle über den Dübel.
© diybook | Das Dübelloch hat die Operation unbeschadet überstanden. Und Spezialmaßnahmen waren keine erforderlich. Wer also gelegentlich gerne einen Wein trinkt, hat bei diesem Trick schon gewonnen. Und braucht dazu nicht mal eine Werkzeugkiste!
© diybook | Auch das noch! Der Besuch steht schon vor der Tür und gerade jetzt zeigt sich ein tiefer Kratzer im Holz der Anrichte. Was kann da auf die Schnelle noch helfen? Holzpolier, Schleifpapier oder Elektrohobel? Wer sein Holz liebt, überlegt noch einmal...
© diybook | Der heiße Tipp aus dem Netz ist zugleich ein Öko-Kniff: Schon eine gewöhnliche Walnuss soll dem angekratzten Image ein Ende setzen. Grund genug, das auszuprobieren! Der Kratzer wird großzügig und fest mit einem halben Walnusskern eingerieben.
© diybook | Bei der Behandlung zeigt sich schnell ein fettiger Film auf dem Holz: das Nussöl. Dieses muss nun für einige Minuten einwirken. Also wird der Kratzer in Ruhe gelassen.
© diybook | Nach etwa 5-10 Minuten wird die Oberfläche mit einem trockenen Tuch leicht abgewischt. Und siehe da: Der Kratzer ist tatsächlich abgetaucht! Er ist zwar nach wie vor da, schließlich wurde er ja nicht weggeschliffen. Aber das Nussöl kaschiert die Stelle überraschend gut. Die Gäste können kommen!
© diybook | Nach der Party dann die Ernüchterung: Das Holz in der Kratzspur hat sich deutlich dunkel verfärbt. Im Nachhinein auch irgendwie logisch, denn Walnuss und Buche passen schlecht zusammen. Das grenzt den Nutzen des Walnuss-Tricks allerdings mächtig ein. Daher ein durchwachsenes Experiment.
© diybook | Die Spuren am Tatort sind nicht zu übersehen: Überall in den Fliesenfugen zeigen sich braune Ablagerungen, und darunter frisst sich bereits der schwarze Schimmel ins Silikon. Ob hier ein bloßer Haushaltstrick wirklich noch was retten kann?
© diybook | Auch gegen Schimmel in den Fugen weiß die Netzgemeinde günstigen Rat: Denn angeblich wurden schon zu Omas Zeiten die Fugen im Bad mit Backpulver poliert. Etwas Wasser zu dem Küchenhelfer lässt das Mittel jedenfalls kräftig brodeln. Das sieht erfolgversprechend aus.
© diybook | Die befallenen Stellen innerhalb der Fugen werden mithilfe einer Zahnbürste sorgfältig mit der Backpulver-Lösung eingerieben. Das klappt aber nur, wenn zum Anmischen gerade so viel Wasser genommen wurde, um eine pastenartige Konsistenz zu erreichen. Zu viel Wasser und das Backpulver fließt von dannen.
© diybook | Wurden alle Schimmelstellen behandelt, wird dem Backpulver 10-15 Minuten Zeit gegeben, um seine Wirkung zu entfalten. Das Bad hat bis dahin nicht wenig Ähnlichkeit mit einem zerrupften Schaumteppich.
© diybook | Ein erster neugieriger Blick lässt Gutes hoffen. Teilweise lösen sich die braunen Verfärbungen in den Fugen bereits ab. Irgendwie erstaunlich, wie hell die Fugen eigentlich sind.
© diybook | Ist die Prozedur beendet, werden die Oberflächen mit klarem Wasser abgespült und danach sorgfältig trocken gerieben. Dabei löst sich noch so manche Verunreinigung. Ein Gefühl der Sauberkeit schafft sich Bahn...
© diybook | ... und stößt gleich auf eine herbe Enttäuschung. Der Schwarzschimmel hat maginale Schäden erlitten, macht sich ansonsten aber sehr gut. Und auch die ärgsten Verfärbungen in den Fugen sind nicht restlos verschwunden. Damit ist Backpulver zwar nicht wirkungslos, aber ganz sicher keine Geheimwaffe. Schade...
© diybook | Zeit, den allseits beliebten Haushaltstricks aus dem Netz auf den Zahn zu fühlen. Welche Tricks funktionieren wirklich, welche schlagen sich noch ganz wacker und welche sind Totalausfälle? Wir wollen es herausfinden!
<>
Neuen Kommentar schreiben