Gegenstände mit historischem Hintergrund haben meist schon viel erlebt. So auch dieser über 400 Jahre alte Marmor-Futtertrog aus kaiserlichen Zeiten. Und das hat natürlich einige Spuren an dem guten Stück zurückgelassen. Da dieser Trog als Waschbecken eine neue Verwendung finden soll, steht eine gründliche Reinigung und Versiegelung auf dem Programm. Der nachfolgende Artikel verrät, wie die Aufbereitung alter Werkstücke aus Marmor gelingt.
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Das Projekt: Alter Trog, neue Verwendung
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© diybook | Dieser Futtertrog aus Marmor ist bereits mehr als 400 Jahre alt. Jetzt soll er als Waschbecken neue Verwendung finden. Dafür…
© diybook | Wie man an den organischen Ablagerungen (Algen) gut erkennen kann, wurde der Trog einige Zeit im Freien gelagert. Nicht gerade…
<>Aus Alt mach Neu ist ein Trend, der alle paar Jahre wieder aufs Neue in Mode kommt. So ist auch derzeit Shabby Chick voll im Trend. Schöner ist das alles natürlich, wenn auf wirklich alte Gegenstände – vielleicht sogar mit historischem Hintergrund – zurückgegriffen werden kann. Wie aber lassen sich solch alte Möbelstücke und Gegenstände aufbereiten, sodass diese in einem modernen Ambiente auch eingesetzt werden können? Das ist manchmal gar nicht so einfach, denn nicht umsonst gibt es die Berufssparte der Restauratoren.
In diesem Projekt zeigen wir, was es braucht, um einen über 400 Jahre alten Marmor-Futtertrog aus kaiserlichen Zeiten aufzubereiten, sodass dieser am Ende als Waschbecken umfunktioniert werden kann.
Werkzeug und Material
Für die Aufbereitung eines Marmor-Troges braucht es glücklicherweise nicht viel an Werkzeug und Material. Den neben einem Algen- und Schimmelentferner für Naturstein sind lediglich noch Salzsäure und ein Natursteinöl vonnöten. Des Weiteren braucht es viel Wasser und jede Menge Reinigungstücher.
Je nach Art der verwendeten Reinigungsmittel ist eine Grundausstattung an Schutzbekleidung unerlässlich. Dazu gehören neben Handschuhen auch eine Schutzbrille und robuste Kleidung. Wird wie hier auch mit Salzsäure gearbeitet, sind diese Schutzmaßnahmen Pflicht!
Marmor-Waschbecken reinigen
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© diybook | Der Futtertrog, besser gesagt das neue Waschbecken, wird als erstes gründlich mit dem Natursteinreiniger besprüht. Da der…
© diybook | Wichtig ist, dass der Reiniger vollflächig aufgesprüht wird und alle Seiten innen wie auch außen damit behandelt werden. Je…
© diybook | Dann ist eine Pause angesagt! Um das beste Ergebnis zu erzielen, sollte der verwendete Natursteinreiniger wirklich 20 Minuten…
<>Als erstes steht eine gründliche Reinigung des Marmor-Waschbeckens auf dem Programm. Dazu wird dieses möglichst vollflächig auf allen Seiten mit dem Algen- und Schimmelentferner eingesprüht. Bei genauer Beobachtung kann man dem Mittel dabei zusehen, wie es alle organischen Bestandteile, die sich durch die Lagerung im Freien an dem Becken festgesetzt haben, nach und nach verschwinden lässt. Das geht rasend schnell und gelingt, ohne dafür zu einer Bürste greifen zu müssen.
Wichtig ist lediglich, dass das gesamte Marmor-Waschbecken auf allen Seiten eingesprüht wird. Gibt es Stellen, die besonders verdreckt sind, kann dort etwas mehr Reinigungsmittel aufgetragen werden.
Anmerkung: Es ist eine regelrechte Freude, bei dem Reinigungsvorgang zuzusehen. Solch ein Reinigungsmittel würden wir uns auch für unsere Dusche wünschen!
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© diybook | Wie von Zauberhand lösen sich nach und nach alle organischen Bestandteile auf. Von den grünen Algen ist bald nichts mehr zu…
© diybook | Als nächstes gilt es, den Reiniger gründlich abzuwaschen. Dafür wird das Waschbecken mit dem Gartenschlauch besprüht.
© diybook | Je nach Form, Größe und Gewicht des Waschbeckens kann das Wasser nun entweder von selbst ablaufen, ausgekippt werden oder es…
© diybook | Vor dem nächsten Arbeitsschritt wird der Trog dann noch trocken gewischt.
<>Nach dem Auftragen legen wir eine kurze Pause ein, in der wir das Mittel für uns wirken lassen. Nach zwanzig Minuten ist es aber soweit und alle organischen Bestandteile haben sich aufgelöst.
Dann ist Spülen mit reichlich Wasser angesagt. Mit einem Gartenschlauch gelingt das Abwaschen des Marmor-Waschbeckens besonders gut. Ist das geschafft, wird der Trog getrocknet bzw. das eventuell in ihm befindliche Wasser entfernt.
Tipp: Da dieses Waschbecken noch keine Abflussöffnung hat, bedienen wir uns eines alt bekannten Tricks. Dazu wird ein Schlauch mit Wasser gefüllt, ein Ende dabei in das Gefäß und das andere Ende an einem Punkt gebracht, der tiefer liegt als der Boden des Waschbeckens. Auf diese Weise fließt das Wasser, wie von einer Pumpe angetrieben, ab. Nicht vorenthalten wollen wir euch den Schüttelschlauch (Amazon) als Geheimtipp!
Waschbecken nachdunkeln
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© diybook | Der nächste Schritt ist optional und sollte nur dann durchgeführt werden, wenn das Waschbecken eine intensivere Farbe bekommen,…
© diybook | Bei Kalkstein wie Marmor sollte die Säure aber nicht zu lange einwirken, da grundsätzlich der Kalk in der Oberfläche…
© diybook | Danach muss das im Waschbecken befindliche Wasser natürlich wieder abgesaugt werden.
© diybook | Auch die Restfeuchte wird wieder mit einem Tuch entfernt.
© diybook | Bevor das Waschbecken nun versiegelt werden kann, muss dieses absolut trocken sein. Hier hilft also nur eine größere Pause von…
<>Dieser Schritt ist optional. Er sollte nur dann durchgeführt werden, wenn das Marmor-Waschbecken wieder etwas mehr an Farbe gewinnen soll. Falls die Oberfläche hingegen unberührt bleiben soll, ist dieser Schritt zu überspringen.
Zum Einsatz kommt hoch konzentrierte (35%ige) Salzsäure. Das Tragen einer Schutzausrüstung ist daher unumgänglich. Da die Salzsäure die Oberfläche des Marmors (Kalkstein) angreift, sollte sie bei einer solch hohen Konzentration nicht länger als fünf Minuten am Marmor-Waschbecken verbleiben. Durch diese Behandlung wird der Kalk der oberen Steinschicht gelöst, sodass die ursprüngliche Farbe besser zur Geltung kommt.
Um nun diesen Nachdunklungseffekt zu erziehlen, wird die Salzsäure möglichst vollflächig und gleichmäßig auf das Waschbecken aufgesprüht. Nach fünf Minuten Einwirkzeit wird sie dann mit reichlich Wasser wieder abgewaschen. Danach wird das Wasser aus dem Waschbecken entfernt und alles trockengewischt.
Marmor Waschbecken versiegeln
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© diybook | Jetzt kommt ein reines Naturprodukt zum Einsatz: Natursteinöl auf Leinsamenbasis mit einem Schuss Farbe. Mit diesem Öl wird nun…
© diybook | Das Auftragen des Öls wird hier nicht ohne Grund mit Reinigungstüchern aus Zellstoff gemacht. Denn diese stellen sicher, dass…
© diybook | Dann ist es auch schon geschafft und der einstige Futtertrog aus Marmor kann einer neuen Verwendung zugeführt werden. Ein…
<>Um das Marmor-Waschbecken zu versiegeln, muss sichergestellt sein, dass dieses absolut trocken ist. Es sind also zumindest ein paar Stunden Ruhezeit oder eine Trocknung über Nacht notwendig. Wer es ganz besonders eilig hat, kann den Trocknungsvorgang auch beschleunigen. Mit Luft aus einem Kompressor gelingt das sogar recht gut.
Versiegelt wird das Waschbecken nun mit einem reinen Naturprodukt, nämlich einem Natursteinöl basierend auf Leinsamen. Zugesetzt ist etwas Farbe, um dem Marmortrog eine schöne satte Tönung zu verleihen. Geölt wird hier allerdings nur die polierte Fläche des Beckens. Der ursprünglich in der Wand eingemauerte Teil bleib unberührt. Aufgetragen wird das Öl am besten mit Reinigungstüchern aus Zellulose. Das stellt sicher, dass nicht zu viel Öl aufgetragen wird, welches dann in einem zweiten Schritt wieder zu entfernen wäre. Also sparsam mit dem Öl umgehen und nicht einfach in das Becken kippen!
Anmerkung: Die Oberflächenversiegelung mit Öl ist für den Innenbereich gedacht und muss alle zwei bis drei Jahre wiederholt werden. Alternativ zu dieser Versiegelung kann das Waschbecken auch imprägniert werden. Auch dafür gibt es geeignete Produkte, die eine Haltbarkeit von acht Jahren aufweisen. Selbst dann, wenn das Objekt im Außenbereich aufgestellt ist!
Ergebnis
Und dann ist es auch schon geschafft. Das Waschbecken erstrahlt in neuem Glanz!
Erst der direkte Vergleich zu vorher verrät, wie erfolgreich die Aufbereitung wirklich war. Und das beste daran ist, dass die Arbeit wirklich mühelos ohne Bürsten und Schrubben zu bewerkstelligen war. So einfach kann putzen sein!
Gegenstände mit historischem Hintergrund haben meist schon viel erlebt. So auch dieser über 400 Jahre alte Marmor-Futtertrog aus kaiserlichen Zeiten. Und das hat natürlich einige Spuren an dem guten Stück zurückgelassen. Da dieser Trog als Waschbecken eine neue Verwendung finden soll, steht eine gründliche Reinigung und Versiegelung auf dem Programm. Der nachfolgende Artikel verrät, wie die Aufbereitung alter Werkstücke aus Marmor gelingt.
© diybook | Dieser Futtertrog aus Marmor ist bereits mehr als 400 Jahre alt. Jetzt soll er als Waschbecken neue Verwendung finden. Dafür aber braucht es eine zuerst eine gründliche Reinigung und anschließende Versiegelung.
© diybook | Wie man an den organischen Ablagerungen (Algen) gut erkennen kann, wurde der Trog einige Zeit im Freien gelagert. Nicht gerade die beste Methode, solch alte Gegenstände aufzubewahren!
© diybook | Aber zum Glück gibt es die passenden Mittel, um diese Verunreinigungen zu entfernen. Den Anfang macht ein Algen- und Schimmelentferner, der zuverlässig alle organischen Verunreinigungen auflöst. Etwas später finden dann auch noch Salzsäure und Natursteinöl Verwendung. Wichtig ist lediglich zu wissen, mit welchen Mitteln sich der jeweilige Naturstein behandeln lässt.
© diybook | Der Futtertrog, besser gesagt das neue Waschbecken, wird als erstes gründlich mit dem Natursteinreiniger besprüht. Da der Reiniger 20 Minuten einwirken muss, sollte dieser Vorgang nicht bei 30°C in der Sonne, sondern an einem schattigen und kühlen Plätzchen erfolgen.
© diybook | Wichtig ist, dass der Reiniger vollflächig aufgesprüht wird und alle Seiten innen wie auch außen damit behandelt werden. Je nach Art des Natursteinreinigers ist es nicht nur ratsam, sondern Pflicht, bei den Arbeiten Handschuhe zu tragen. Die eigene Haut wird es einem danken!
© diybook | Dann ist eine Pause angesagt! Um das beste Ergebnis zu erzielen, sollte der verwendete Natursteinreiniger wirklich 20 Minuten einwirken dürfen.
© diybook | Wie von Zauberhand lösen sich nach und nach alle organischen Bestandteile auf. Von den grünen Algen ist bald nichts mehr zu sehen. Und das nur durch das Besprühen mit dem Reiniger!
© diybook | Als nächstes gilt es, den Reiniger gründlich abzuwaschen. Dafür wird das Waschbecken mit dem Gartenschlauch besprüht.
© diybook | Je nach Form, Größe und Gewicht des Waschbeckens kann das Wasser nun entweder von selbst ablaufen, ausgekippt werden oder es muss gar abgesaugt werden.
© diybook | Vor dem nächsten Arbeitsschritt wird der Trog dann noch trocken gewischt.
© diybook | Der nächste Schritt ist optional und sollte nur dann durchgeführt werden, wenn das Waschbecken eine intensivere Farbe bekommen, also nachdunkeln soll. Dazu wird das Waschbecken mit hochkonzentrierter (ca. 35%iger) Salzsäure eingesprüht.
© diybook | Bei Kalkstein wie Marmor sollte die Säure aber nicht zu lange einwirken, da grundsätzlich der Kalk in der Oberfläche angegriffen wird. Für das Nachdunkeln ist das erwünscht. Wird die Salzsäure aber zu lange auf dem Waschbecken belassen, raut sich die Oberfläche dadurch deutlich auf. Daher wird die Salzsäure nach gut fünf Minuten wieder mit viel Wasser abgewaschen.
© diybook | Danach muss das im Waschbecken befindliche Wasser natürlich wieder abgesaugt werden.
© diybook | Auch die Restfeuchte wird wieder mit einem Tuch entfernt.
© diybook | Bevor das Waschbecken nun versiegelt werden kann, muss dieses absolut trocken sein. Hier hilft also nur eine größere Pause von einigen Stunden oder über Nacht. Wer aber gleich weitermachen möchte, kann die Trocknung auch beschleunigen. Mit einem Luftdruck-Kompressor geht das sogar sehr gut.
© diybook | Jetzt kommt ein reines Naturprodukt zum Einsatz: Natursteinöl auf Leinsamenbasis mit einem Schuss Farbe. Mit diesem Öl wird nun entweder das gesamte Waschbecken behandelt oder es werden nur die Bereiche eingeölt, die farblich hervorgehoben werden sollen. In diesem Fall ist es nur der polierte Bereich des Beckens. Alternativ zum Öl kann das Waschbecken auch langfristig versiegelt werden. Dann könnte das gute Stück selbst im Außenbereich ohne Weiteres aufgestellt werden. Die Farbe bliebe bei dieser Art von Imprägnierung dann aber unverändert.
© diybook | Das Auftragen des Öls wird hier nicht ohne Grund mit Reinigungstüchern aus Zellstoff gemacht. Denn diese stellen sicher, dass nicht zu viel Öl auf den Marmor aufgetragen wird, sodass das Öl anschließend wieder abgewischt werden müsste. Es gilt: Perfekt dosiert, aber bitte nicht zu viel!
© diybook | Dann ist es auch schon geschafft und der einstige Futtertrog aus Marmor kann einer neuen Verwendung zugeführt werden. Ein kleiner Hinweis noch an dieser Stelle: Das Ölen des Marmors sollte alle zwei bis drei Jahre erneut durchgeführt werden, da die Beschichtung mit der Zeit abgetragen wird. Bei einer Imprägnierung hätte man hingegen für ca. acht Jahre Ruhe.
© diybook | Am deutlichsten sieht man den Unterschied im direkten Vergleich: Der alte blasse und von Algen übersäte Trog erstrahlt in neuem Glanz. Da kommt Freude auf!
<>"Upcycling" und "Shabby Chic" sind nur einige der Schlagwörter, die für ein neues Bewusstsein im Umgang mit Altmaterialien stehen. Am Ende schillert der wegen seines Alters ursprünglich als nutzlos empfundene Gegenstand dabei in einer neuen, innovativen Funktion. Wer hätte das gedacht? Natürlich können und wollen auch wir uns diesem Trend nicht entziehen, und uns ist sogar das perfekte Objekt dazu in den Schoß gefallen. Wir wollen einen alten, massiven Futtertrog aus Kaisers Zeiten in ein schickes und einzigartiges Waschbecken verwandeln. Immerhin besteht das gute Stück aus Marmor!
Auf dem Weg dorthin steht natürlich noch jede Menge Arbeit an. Gleich zu Beginn einer der wichtigsten Schritte: das Marmor-Waschbecken reinigen und versiegeln! In dieser Video-Anleitung stellen wir vor, wie sich ein schlecht gelagertes Stück Marmor wieder auf Hochglanz bringen lässt, damit es überhaupt in einem Badezimmer zum Einsatz kommen kann. Und Du wirst überrascht sein, wie viel sich da herausholen lässt!
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