Der sichtbare Weg als Ziel: DIY-Projekte in Bild und Video festhalten

GoPro Kamera für Erlebnisaufnahmen
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Heimwerken muss nicht heißen, dass die ganze Arbeit daheim verborgen bleibt. Viele von DIY ähnlich begeisterte Menschen wissen es zu schätzen, wenn man die eigenen Projekte und Erfahrungen in Bilder oder Videobeiträgen teilt. Das Motto lautet: Der Weg ist das Ziel! Und deshalb wollen wir in diesem Artikel vorstellen, wie sich DIY-Projekte in Bild und Video festhalten lassen!
  • Das perfekte Motiv einfangen
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    © allasimacheva - stock.adobe.com | Warum das eigene DIY-Projekt nicht fotodokumentarisch begleiten? Da draußen sind viele Menschen, die…
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Selbermachen ist ein Steckenpferd, das die meisten in sehr „ergebnisorientierter“ Art und Weise pflegen: Was zählt, ist nur das Endergebnis zwischen frisch errichtetem Gartenzaun und kernsaniertem Badezimmer. Bedenkt man jedoch, welche Mühen man in Projekte steckt, wie viel Zeit sie verschlingen und auch wie ästhetisch es sein kann, ein Selbermacher-Werk in der Entstehung zu bewundern, ist diese Herangehensweise fast schon schade. Denn kaum ein fertiges Projekt kann dem Beobachter vermitteln, wie lang der Weg dorthin war – womit auch ein Gutteil der heimwerkenden Expertise nicht die Anerkennung bekommt, die sie verdient.

Dabei ist es in der heutigen Zeit der digitalen Bilder so einfach wie nie, seine Projekte in der Entstehung zu begleiten – egal ob man sie später nur auf der Festplatte belässt oder sie eindrucksvoll physisch präsentiert. Wie es geht, zeigt dieser Artikel!

1. Einige Worte zur Kamera

Bereits der erste Nachweis, wie einfach es für Heimwerker ist, der eigene Regisseur zu sein, findet sich in der Technik. Denn zumindest theoretisch ist es heutzutage vollkommen gleich, für welche Kamera-Form man sich entscheidet. Sie alle schießen nicht nur mehr als ausreichende Fotos, sondern produzieren auch Videos in ähnlicher Qualität – zu vergleichsweise geringen Anschaffungskosten.

Doch was braucht der dokumentationswillige Heimwerker? Nun, das Smartphone ist zwar ein naheliegendes und theoretisch sogar bestens geeignetes Gerät – allerdings meist nur in Hinblick auf fotografisch-technische Qualitäten.

Weder lassen sich die schlauen Kommunikationsapparate ohne zusätzliche Hilfsmittel anständig fixieren (Stichwort Stativgewinde), noch sind sie den oftmals hohen Belastungen eines Selbermacher-Umfeldes gewachsen – namentlich Staub und Vibrationen.

  • GoPro für den actionlastigen Einsatz
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    © Georgi - stock.adobe.com | Die GoPro gilt als Inbegriff der superrobusten Kleinstkamera. Wer jedoch keine Videos drehen will, kann sich…
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Auch mit dem Festhalten und Bedienen ist es mangels physischer Tasten, dafür bis zum Rand gehender, hochempfindlicher Touch-Displays, oft so eine Sache, vor allem dann, wenn man Handschuhe trägt.

Ähnlich sieht es auch bei hochwertigen digitalen Spiegelreflexkameras bzw. ihren spiegellosen Verwandten aus: Fotografisch erste Wahl, aber zu sensibel, um in einem Umfeld herumfliegender Winkelschleifer-Funken eingesetzt zu werden.

Das bringt uns zu anderen Kameras:

  • Aus der Riege der günstigen Alleskönner kommen outdoor-taugliche Kompakt-Fotokameras, von denen die allermeisten Kamerahersteller mindestens eine im Programm haben. Sie sind robust und spritzwassergeschützt, haben oft keine außenliegenden beweglichen Teile (wichtig wegen der Staub-Empfindlichkeit) und rufen häufig geringe Preise unterhalb von 200 Franken auf.
  • Meist teurer, dafür noch kompakter und mit enormer Robustheit versehen sind Action-Cams – oft mit dem als Gattungsbegriff verwendeten Markennamen GoPro bezeichnet. Bei ihnen paaren sich höchstens zigarettenpäckchengroße Abmessungen mit tauchertauglicher Wasserdichtigkeit und oft einem hermetisch verschlossenen (austauschbaren) Schutzgehäuse, das auch grobe Behandlungen klaglos wegsteckt. Und: Meist gibt es zig Befestigungsmöglichkeiten zwischen Stirnband und bärenstarkem Magneten, der das Gerät nötigenfalls noch an einem Motorsägen-Schwert festhalten könnte.

Für den Anfang und falls man hauptsächlich Fotos schießen will, genügt sicherlich eine günstige Kamera erstgenannter Kategorie. Die Stärken der Action-Cams liegen hingegen im Videodreh – auch wenn neueste Modelle sehr gute Fotos machen. Wer sich nun auf die Suche nach einem Gerät begibt, sollte auf folgende Punkte achten:

  • mindestens 10 Megapixel (MP) für Fotos
  • Videoqualität mindestens Full-HD (1080p)
  • physische Bedientasten, nicht bloß Touch-Display
  • keine außen liegenden beweglichen Linsensysteme – entweder nur Digitalzoom oder abgekapselt
  • 1/4-Zoll Stativgewinde ist Pflicht
  • wechselbarer Speicher via SD-Karte (damit die montierte Kamera an Ort und Stelle verbleiben kann)
  • auswechselbarer Akku, evtl. in Form handelsüblicher Mignon-Batterien

Weitere Features wie etwa Anschlüsse für zusätzliche Leuchten oder Mikrofone sind zwar teilweise inkludiert, aber für das simple Selbermacher-Dokumentieren meist nicht notwendig.

2. Tipps für das Dokumentieren

  • Perspektive beim Heimwerker-Projekt wählen
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    © Elena - stock.adobe.com | Es muss nicht immer der eigene Blickwinkel sein. Andere Einstellungen wirken sogar oftmals „dokumentarischer“.
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Wie „zieht man mit“, um Kameraleute-Lingua zu bemühen, wenn man heimwerkelt? Tatsache ist, es ist kein Hexenwerk, für das man tiefgreifende fotografische Expertise benötigt. Ja, man muss nicht einmal das berühmte „Belichtungsdreieck“ bestehend aus Belichtungszeit, Blendenöffnung und ISO-Wert beherrschen. Es reichen die folgenden Tipps:

  • Physische Nähe ist immer besser als Zoom. Das gilt insbesondere bei Kameras, die nur Digitalzoom beherrschen – eine Verlegenheitslösung, die mit reduzierter Bildqualität einhergeht.
  • Speicher ist billig, Bildqualität jedoch unersetzbar. Bilder und Videos sollten grundsätzlich mit der höchstmöglichen Qualität erstellt werden.
  • Verschiedene Blickwinkel sorgen für Spannung – anschraubbare Stativgewinde mit Kugelkopf gibt es für wenige Franken, so dass man sie in der Werkstatt verteilen kann.
  • Gegen Funken- und Staubflug schützt ein Stück Plexiglas, an dem unten außerhalb des Kamera-Sichtwinkels ein Metallwinkel angeschraubt wird. Dessen hinteres Ende wiederum wird zwischen Kamera und Stativanschluss geklemmt – eine wirksame Lösung im Rappen-Preisbereich, welche die empfindliche Kameralinse schützt.
  • Wenn das Licht ausreichend für das Arbeiten ist, ist es das auch für die Fotos. Im Zweifelsfall durch zusätzliche Lampen nachhelfen, dabei aber auf Schattenwurf achten (Testfoto/-video machen). Niemals integrierte Blitze nutzen, diese sind meist suboptimal.
  • Schweißen schadet dem Kamerasensor zwar i.d.R. nicht, dennoch sollte man sicherheitshalber durch einen UV-Filter aus dem Fotografenbedarf arbeiten (Kostenpunkt <10 CHF).
  • Zeitraffer-Aufnahmen über mehrere Tage gelingen, wenn man sich am Boden Stativpunkte markiert, dessen Höhen-Einstellung ebenfalls festlegt und den Bildrand an einer dauerhaften Kante wiederholgenau ausrichtet – etwa der Werkbank.
  • Ordnung wirkt besser. Sichtbar sollte nur das Werkstück/ Projekt und das bearbeitende Werkzeug sein, nicht noch dutzende andere Teile auf der Werkbank.

Bei Fotos empfiehlt es sich der Machbarkeit wegen (man will ja primär sein Projekt bearbeiten) so vorzugehen, dass man den Bildausschnitt zu Beginn einrichtet und dann einfach zwischendurch auslöst – ob durch Knopfdruck oder getakteten Selbstauslöser. In erstgenanntem Fall empfiehlt sich die Reihenfolge: ein Bearbeitungsschritt -> fertiger Zwischenschritt -> nächster Bearbeitungsschritt -> fertiger Zwischenschritt.

Tipp: Auch an der Werkbank kann es sich lohnen, den Bildausschnitt nach der sogenannten Drittelregel auszurichten. Dabei sind ins Kamera-Display einblendbare Hilfslinien unschätzbare Helferlein.

3. Tipps speziell fürs Filmen

Die genannten Tipps beziehen sich sowohl auf Fotos wie Bewegtbilder. Damit letztere gut wirken, insbesondere wenn man vielleicht mit dem Gedanken spielt, sie auf den einschlägigen Netzportalen zu veröffentlichen, sollte man jedoch noch Weiteres bedenken.

  • Bilder sprechen lassen! Schaut man sich typische YouTube-Selbermacher-Channels an, wird dort nur das Nötige erklärt. Alternativ kann auch Text eingeblendet werden.
  • Videoschnittprogramme müssen nichts kosten. Es gibt auch quelloffene Open-Source-Lösungen in Form von OpenShot, das ähnlich frei wie Wikipedia, OpenOffice oder GIMP (Bildbearbeitungsprogramm) genutzt werden kann. 
  • Lange, nicht sonderlich spannende Arbeiten (etwa das Abschleifen eines Bauteils) sollten bei der Bearbeitung in vielfacher Geschwindigkeit abgespielt werden.
  • Den kleinen Kameras mangelt es immer an Gewicht, um ruhig gehalten zu werden. Wer dennoch freihändig filmen will, sollte ein Stück Besenstiel passend aufbohren, eine Stativschraube dort einkleben und diesen Handgriff nutzen. Noch besser wird es, wenn man am unteren Ende dieses Griffes ein Zusatzgewicht befestigt – etwa ein Kugellager.
  • Vibrationen von Elektrowerkzeug können ein Video völlig ruinieren. Unter Stativfüße und dergleichen sollte man deshalb fingerdick steifen Schaumstoff oder Gummi kleben und bei sehr vibrationsintensiven Arbeiten das Stativ bzw. die Kamera nie auf den gleichen Untergrund wie das Werkstück stellen (etwa die Werkbank).

Beachtet man auch diese Kniffe, wird man sich nicht genieren müssen, seine Arbeiten sogar der YouTube-Öffentlichkeit zu präsentieren – ähnlich einem der berühmtesten Schweizer DIY-YouTuber, dem Channel „My Mechanics“.

4. Tipps für das Präsentieren

Wer Videos dreht, findet mit YouTube eine Präsentations-Anlaufstation. Doch gibt es noch andere Wege, seine Arbeit zu zeigen.

  • In der Werkstatt selbst: Dazu wählt man von einem Projekt eine kleine Handvoll Motive und lässt diese Fotos auf ansprechende Untergründe übertragen – das Ergebnis ist ein fotografisches Ablauf-Diagramm im Großformat und eine Brücke zwischen Dokument und Fotokunst.
  • Als Best-Of: Von jedem Projekt nimmt man nur ein, zwei Fotos aus der Entstehungsphase und setzt sie zu einer großformatigen Wandcollage zusammen – die immer wieder erweitert wird.
  • Als Bildschirmschoner im Fernseher: Die allermeisten modernen Smart-TVs (zudem viele Sticks) beherrschen zumindest die Option, Fotos darzustellen, teilweise auch Videos.
  • Als Fotobuch: Gerade bei sehr umfangreichen Projekten (Stichwort Haussanierung) ist es mehr als probat, diesen Kraftakt mit einem eigenen Fotobuch zu würdigen.
  • Als riesiges Foto-Mosaik, das erst beim genauen Hinsehen zeigt, dass es aus hunderten Einzelfotos besteht. Zwar etwas knifflig zu erstellen und es benötigt auch viele Fotos, dafür aber auch ein mitunter wandfüllender Blickfang.

Und natürlich bleibt auch die simpelste Option: Sich einfach mal mit dem Laptop in die Werkstatt zurückziehen und ganz allein die Früchte seiner Arbeit am Bildschirm genießen. Das wirkt umso besser, je länger ein Projekt zurückliegt – denn auch als derjenige, der es durchgezogen hat, ist man nicht davor gefeit zu vergessen, welche Mühen der lange Weg einem gemacht hat.

Heimwerken muss nicht heißen, dass die ganze Arbeit daheim verborgen bleibt. Viele von DIY ähnlich begeisterte Menschen wissen es zu schätzen, wenn man die eigenen Projekte und Erfahrungen in Bilder oder Videobeiträgen teilt. Das Motto lautet: Der Weg ist das Ziel! Und deshalb wollen wir in diesem Artikel vorstellen, wie sich DIY-Projekte in Bild und Video festhalten lassen!
  • Das perfekte Motiv einfangen
    © allasimacheva - stock.adobe.com | Warum das eigene DIY-Projekt nicht fotodokumentarisch begleiten? Da draußen sind viele Menschen, die das gleiche Hobby teilen und auf diese Weise mit dabei sein können.
  • GoPro für den actionlastigen Einsatz
    © Georgi - stock.adobe.com | Die GoPro gilt als Inbegriff der superrobusten Kleinstkamera. Wer jedoch keine Videos drehen will, kann sich ihre Anschaffungskosten sparen.
  • Perspektive beim Heimwerker-Projekt wählen
    © Elena - stock.adobe.com | Es muss nicht immer der eigene Blickwinkel sein. Andere Einstellungen wirken sogar oftmals „dokumentarischer“.
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