Gartentor selber bauen - Torpfosten einbetonieren
Frischer Wind am Gartenzaun
Alte Lamellenzäune finden sich in der Nachbarschaft noch zur Genüge. Doch ihre große Zeit ist vorbei. Die hohen Verschläge wirken heute abschottend und nicht gerade einladend. Sind die Holzlatten dann auch noch abgenutzt und angefressen, wird der eigene Gartenzaun schnell zur Belastung. Warum also nicht gleich einen neuen bauen?
Auch wir stehen vor dem Problem und entscheiden uns für einen modernen Metallzaun aus Doppelstabmatten als Ersatz. Die wichtigste Herausforderung hierbei ist, die zugehörigen Metallpfosten solide zu fundamentieren. Den Anfang soll das Gartentor machen. Das ursprüngliche Holztor wurde abgewrackt, um Platz für den Ersatz zu schaffen. Für die beiden neuen Torpfosten, die in einem Abstand von 101 cm auseinander reichen müssen, wurden mit einem Spaten bereits die nötigen Pfostenlöcher bis zu 80 cm tief ausgehoben und um 30 cm mit Kies wieder angefüllt.
Nun folgt der Clou: Damit sich die Torpfosten einbetonieren lassen, ohne dabei aufzusetzen, wurden sie mit alten Holzlatten und Schraubzwingen in eine Stützkonstruktion Marke Eigenbau gespannt. Die selbstgemachte Haltevorrichtung ist an die angrenzenden Elemente des alten Zauns montiert und lässt die Pfosten um 40 cm in die Löcher hineinragen, ohne dabei aufzusetzen. Zudem sind die neuen Torpfosten dabei schon ideal ausgerichtet. So sollten sich ohne Probleme beide Torpfosten einbetonieren lassen.
Werkzeug und Material
Wer auf die oben beschriebene Stützkonstruktion nicht verzichten will, sollte schon einmal alte Schalungsbretter oder auch Zaunlatten bereit halten. Außerdem sind dazu einige Schraubzwingen erforderlich. Für die eigentlichen Betonierungsarbeiten werden dagegen keine außergewöhnlichen Werkzeuge verlangt. Es reichen hier Maurerkelle, Baueimer, ein Spaten (sollte vom Ausschachten noch vorhanden sein) sowie eine Bohrmaschine mit Rührstab-Aufsatz. Natürlich sind bei diesem Projekt auch Zollstock und Wasserwaage gefragt. Eine Gießkanne kann sich ebenfalls als äußerst nützlich erweisen.
Um die beiden Torpfosten einbetonieren zu können, sollte an Material ein Sack Estrichbeton (40 kg) ausreichen. Der Beton kann bei Bedarf noch mit etwas Zement angereichert werden, besitzt aber eigentlich schon ein gut abgestimmtes Mischverhältnis. Natürlich wird daneben noch Wasser gebraucht, um den Beton anzurühren. Damit wäre die Materialliste dann aber schon abgeschlossen.
Estrichbeton anmischen
Zuerst muss der Beton für das Fundament angemischt werden. Das erfolgt bei diesem Projekt weitgehend in Handarbeit und vorzugsweise an einem trockenen Tag. In einem Baueimer wird Wasser vorgehalten und darauf der Estrichbeton passend eingefüllt. Den Beton langsam dazu geben, damit es nicht allzu sehr staubt! Anschließend wird der Beton mit dem Spaten mehrfach umgeschlagen, bis er sich gut mit dem Wasser bindet. Danach noch einige Male mit dem Spaten rühren, bis sich eine grobe, relativ einheitliche Masse ergibt.
Da sich der Beton in diesem Fall noch als zu fest erweist, wird mit der Gießkanne etwas Wasser zu der Betonmasse nachgegeben. Dann ist der Rührstab gefragt! Der Aufsatz wird an die Bohrmaschine gesteckt und bei geringer Umdrehungszahl in die Masse geführt. Der Beton wird nun sachte und gleichmäßig für einige Minuten vermengt, bis sich eine einheitliche, zähflüssige Masse ergibt. Dann sind die Mischarbeiten auch schon abgeschlossen.
Torpfosten einbetonieren
In ihrem Gestell reichen die Torpfosten 40 cm in die Pfostenlöcher hinein, ohne jedoch dabei den Untergrund zu berühren. Jetzt gilt es, die Torpfosten durch Einbetonieren in dieser Lage zu fixieren. Also wird der Eimer mit dem fertig angemischen Estrichbeton an die Bodenöffnung gehalten und der Beton mit Hilfe der Maurerkelle in das Loch gefüllt. Dabei alle Bereiche des Pfostenlochs gleichmäßig bedenken! Sobald der letze Rest Beton aus dem Eimer gekratzt wurde, ist der erste Schritt getan. Doch noch schaut das Ergebnis nicht besonders ansehnlich aus. Hier muss nachgebessert werden!
Mit einem geeigneten Behelfswerkzeug – das kann z.B. ein übrig gebliebenes kurzes Holzbrett sein – wird die Betonmasse nun abgerüttelt, um Lufteinschlüsse herauszuarbeiten. Dabei wird auch die Oberfläche gleichmäßig verstrichen, bis sich eine einheitliche Abdeckung auf Bodenniveau (aber nicht auf Pflasterniveau!) ergibt. Falls sich nun zeigt, dass der Estrichbeton das Loch nur ungenügend auffüllt, muss hier noch einmal etwas Beton zugegeben werden.
Ist alles gleichmäßig verteilt, kann das neue Punktfundament schon fast zur Ruhe kommen. Aber eine wichtige Sache fehlt noch!
Punktfundament ausrichten
Bevor der Beton aushärten kann, muss noch ein letztes Mal die Ausrichtung des Torpfostens überprüft werden. Mit der Wasserwaage ist das schnell geschafft. Sollte sich dabei zeigen, dass der Metallpfosten nicht exakt gerade steht, fällt eine Korrektur an. Die wird aber nicht erreicht, indem am Pfosten selbst gerüttelt wird. Das würde nur den Halt im anziehenden Beton beeinträchtigen. Eine bessere Lösung ist es, den Spaten noch einmal zur Hand zu nehmen und diesen seitlich zwischen Boden und Beton zu schieben, und zwar dort, wo die Neigung anfällt. Mit einigen wenigen Rucken am Griff ist der Torpfosten begradigt, und das Punktfundament kann aushärten.
Auf die gleiche Weise lässt sich nun auch der andere Torpfosten einbetonieren. Die einzelnen Schritte sind dazu einfach zu wiederholen. Ist auch das geschafft, sollte den neuen Fundamenten bei konstant trockenem Wetter mindestens 24 Sunden Zeit gelassen werden, um ausreichend auszuhärten.
Restbeton verwerten
Sollte sich nach den Fundamentierungsarbeiten noch ein Rest an Beton im Baueimer befinden, gibt es dafür eine einfache Lösung: Der restliche Estrichbeton wird reichlich mit Wasser aufgeschwemmt und anschließend mit der Maurerkelle zu einer dünnflüssigen Masse verrührt. Diese kann nun bequem in eines der Pfostenlöcher geschüttet werden. Während das Wasser absinkt, bleiben die Betonsedimente im Fundament zurück. Das beste daran aber ist, dass der Baueimer schon fast wieder wie neu aussieht!
Das Ergebnis steht
Nach einem Tag Ruhepause ist der Beton ausgehärtet und kann mit einer dünnen Kiesschicht abgedeckt werden. Auf dieser lässt sich dann ohne Weiteres z.B. ein Pflaster verlegen, um der Oberfläche den letzten Schliff zu geben. Damit stehen die Pfosten dann bereit, um das neue Gartentor einzusetzen. Und wurde bis hierhin alles richtig gemacht, sollte das ein triumphales Erlebnis darstellen!
Es gehört gar nicht viel dazu, um neue Torpfosten einbetonieren zu können. Es sollte nur die Motivation stimmen, das nötigste Werkzeug und auch etwas handwerkliches Geschick vorhanden sein. Und schon lassen sich ganz wunderbare und solide Ergebnisse erzielen. Wir wünschen viel Erfolg!
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