Die 10 wichtigsten Heilpflanzen aus dem Garten
Heilpflanzen: eine Erfolgsgeschichte
Bereits vor vielen tausend Jahren waren zahlreiche Wirkungen von Pflanzen bekannt, die bei Krankheiten oder Leiden Linderung versprachen. Auch das Ende der Antike hat daran nichts geändert. Besonders populär wurde die Kräuterkunde rund um Heilfplanzen im Mittelalter durch die Schriften der Hildegard von Bingen und anderer Gelehrter. Aus medizinischen Erwägungen wie diesen sollte einige Jahrhunderte später die moderne Medizin hervorgehen.
Doch auch die alte Heilkunst ist bis heute erhalten geblieben, obwohl sie in vielen Teilen von der modernen Medizin und Pharmakologie abgelöst wurde. Selbst in Anbetracht des technologischen Fortschritts besitzen Heilpflanzen auch heute durchaus noch immer einzigartige gesundheitsfördernde Wirkungen. Die Kenntnis um ihre Einsatzgebiete und Wirkungsweisen unterstützt daher die Gesundheit, wenngleich moderne Arzneimittel hierdurch nicht ersetzt werden können. Heilpflanzen stehen damit oftmals in Gegensatz zu Hexenkräutern und Zauberpflanzen, zu denen auch viele Giftpflanzen zählen.
Die 10 wichtigsten Heilpflanzen
Der bittere Wermut (Artemisia absinthium) ist als verdauungsförderndes Kraut bekannt, mit dem beispielsweise fette Fleischspeisen bekömmlicher werden. Das silberne Laub gibt einen schönen Blattschmuck im Kräuterbeet ab, wird aber auch als Brühe zur Blattlausbekämpfung eingesetzt.
Arnika (Arnica montana) wird als Salbe bei Quetschungen, Knochenbrüchen und Zerrungen empfohlen. Als Pflanze ist das Kraut sehr schwierig im Garten zu halten, da sonnige, kalkfreie Standorte gewünscht werden. Zusätzlich lebt die Pflanze mit Wurzelpilzen in Symbiose.
Der Beinwell (Symphytum officinale) ist eine einheimische Pflanze, die bevorzugt auf feuchten Böden wächst und sich zu großen Exemplaren entwickelt. Medizinisch wird Beinwell nur äußerlich als Tinktur oder Salbe bei Knochen- und Gelenkleiden verwendet. Die Blätter sind bei Biogärtnern als Düngemittel in der Jauchenherstellung beliebt.
Der gelbblühende Odermennig (Agrimonia eupatoria) ist einerseits eine hübsche Zierpflanze für Bauern- und Staudengärten. Andererseits sind in der Kräuterkunde seine Bitterstoffe bekannt, die bei Magen- und Verdauungsproblemen empfohlen werden.
Der Kümmel (Carum carvi) wird aufgrund seiner verdauungsfördernden Eigenschaften bei fetten Speisen beigemischt. Die Pflanze ist nur zweijährig und einige Samen sind für die Nachzucht zu ernten und wieder auszusäen.
In unseren Mittelgebirgen ist der Bärwurz (Meum athamanticum) heimisch. Die feinblättrige Pflanze besitzt ein köstliches Aroma, das als Würze oder im Kräuterschnaps die Verdauung anregt.
Das bekannte Rotöl wird aus den Blüten des Tüpfel-Johanniskrautes (Hypericum perforatum) gewonnen. In der Volksmedizin wird es zur Nervenberuhigung eingesetzt. Die Pflanze ist vollkommen unkompliziert und wächst nahezu überall.
Die Kraft der Kräuter wird auch in Fernost genutzt. In der traditionell chinesischen Medizin (TCM) ist der Rotwurzelsalbei (Salvia miltiorrhiza) als Nervenmittel geschätzt. Seine feuerroten Wurzeln sieht man zwar kaum, aber als Zierpflanze entschädigt die tolle Herbstfärbung der Blätter.
Das Mutterkraut (Tanacetum parthenium) ist in vielen Bauern- und Staudengärten als wüchsige Zierpflanze verbreitet. Weniger bekannt ist die lindernde Wirkung bei Kopfschmerz und Migräne.
Kaum bekannt ist das Sanikel (Sanicula europaea), das langläufig als Allwehkraut bezeichnet wird. Obwohl die Pflanze in Mitteleuropa heimisch ist, wird sie häufig mit der Sterndolde (Astrantia major) verwechselt. Im Handel ist das langsam wachsende Kraut kaum erhältlich.
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