Sandkasten selber bauen
Ein Sandkasten muss her
Klar, für Kinder ist ein Sandkasten im Garten ein kleines Paradies. Doch muss es ein teurer Fertigbausatz aus dem Handel sein? Ganz und gar nicht! In dieser Anleitung stellen wir vor, wie sich schon mit einigen Hölzern, Schrauben und etwas Farbe ein Sandkasten selber bauen lässt. Und wer weiß: Vielleicht will der Nachwuchs sogar mithelfen? So war es jedenfalls bei uns.
Zu Beginn muss natürlich ein geeigneter Standort gefunden werden. Wir haben uns entschieden, den Sandkasten so anzulegen, dass er von der Terrasse und einer Zaunmauer flankiert wird. Auf 3 x 2,80 Metern wurde hier der Rasen entfernt und der Boden um rund 15 cm abgetragen.
Werkzeug und Material
Dies ist ein richtiges DIY-Projekt! Ziel soll es damit auch sein, nur Materialien einzusetzen, die von anderen Arbeiten abgefallen sind und nun doch noch einem direkten Nutzen zugeführt werden. Entsprechend tragen wir für einen Sandkasten der anvisierten Größe und Lage sieben Kanthölzer als Pfosten, vier passende Bodeneinschlaghülsen mitsamt Einschlagshilfe und zehn Glattkantbretter von mindestens 3 Metern Länge zusammen. Außerdem brauchen wir noch rostfreie Schrauben, Wanddübel, Schleifpapier und zwei Stahlwinkel, wie sie auch für Wandboards eingesetzt werden. Natürlich darf auch eine gute Lasur und evtl. eine Holzgrundierung nicht fehlen.
Das Werkzeug gibt sich vielseitig. Benötigt werden ein Akkuschrauber, eine Schlagbohrmaschine, eine Stichsäge und ein Vorschlaghammer. Dazu kommen noch Lasurpinsel, Wasserwaage, eine Richtlatte aus Aluminium und schließlich Winkel und Bleistift. Dermaßen ausgerüstet, sollten wir ja sicherlich einen Sandkasten selber bauen können!
Holz lasieren
Zuerst einmal ist dafür zu sorgen, dass das Holz nicht unter Wind und Wetter leidet. Also wird es mit einem 120er Schleifpapier an allen Oberflächen kurz angeraut und anschließend mit einer Lasur behandelt. Die Lasur macht das Holz wetterbeständig, bewahrt dabei aber dessen natürliche Struktur. Es bietet sich an, immer erst eine Seite der Bretter komplett zu streichen, sie antrocknen zu lassen und dann erst die andere Seite zu streichen.
Besonders sorgfältig muss am Hirnholz gearbeitet werden. Dieses ist äußerst saugfähig und damit anfällig für eindringendes Wasser. Hier streichen wir also sehr gründlich, am besten in drei Durchgängen. Während die Hölzer trocknen, widmen wir uns der "Baugrube".
Tipp: Wer die Haltbarkeit der Hölzer weiter steigern will, behandelt die Oberflächen zu Anfang mit einer Holzgrundierung. Ein Zweitanstrich mit der Lasur ist ebenfalls angeraten.
Bodenhülsen setzen
Bevor die eigentliche Arbeit weitergeht, werden noch einmal die Maße der Vertiefung überprüft und die Rasenkanten sauber abgestochen. Dann können wir das Setzen der Eckpfosten vorbereiten. Der Plan sieht vor, dass die beiden Pfosten, die in Richtung Garten stehen, mit Bodeneinschlaghülsen verankert werden. Die beiden hinteren Eckpfosten lassen sich dagegen direkt an der angrenzenden Zaunmauer fixieren.
Zunächst aber zu den Bodenhülsen! Wir platzieren die erste davon in einer der vorderen Ecken, versehen sie mit einer Einschlaghilfe und versenken sie dann mittels Vorschlaghammer im Boden. Dazu sind ein paar kräftige Schläge erforderlich, doch kompliziert ist es nicht. Die fertige Bodenhülse kann nun als Fixpunkt dienen, um von hier aus den Punkt für die zweite Bodenhülse sauber einzumessen. Danach wird auch diese Bodenhülse eingeschlagen.
Pfosten einrichten
Inzwischen sind die Kanthölzer, die uns als Pfosten dienen sollen, ausreichend getrocknet. Aber sie sind noch zu lang. Also werden sie auf eine Länge von 45 cm eingemessen und dann mit der Stichsäge entsprechend zugeschnitten. Probehalber kann man die Pfosten nun an ihre angedachten Positionen stellen. Dann müssen die hinteren Pfosten, die keine Bodenhülse haben, eingerichtet werden.
Am oberen Ende des einen Pfostens werden versetzt zueinander zwei Löcher vorgebohrt. Dann wird der Pfosten in seine Endposition gebracht und die beiden Schrauben werden vorsichtig eingedreht, bis sie an der Mauer auf Widerstand stoßen. Nun hat man zwei schöne Markierungen in der Wand, wo mit dem Schlagbohrer die Dübellöcher zu setzen sind. Nachdem die Dübel platziert wurden, lässt sich der Pfosten mit der Mauer verschrauben.
Hinweis: In unserem Fall ragen die Randsteine der Terrasse in die Position des Pfostens hinein. Am leichtesten ist es, entsprechende Aussparungen in das Holz zu sägen. Doch Vorsicht! Die frischen Schnittstellen müssen danach wieder lasiert werden.
Von dem an der Mauer fest eingerichteten Eckpfosten aus lässt sich nun gut mit einer Alu-Latte die Waagerechte zum nächsten Pfosten prüfen. Es zeigt sich dabei, dass der Pfosten, der gegenüber noch locker in seiner Bodenhülse steht, etwas zu hoch ausgefallen ist. Also wird er wieder entnommen und mit der Stichsäge passend um wenige Zentimeter abgelängt.
Erst jetzt wird der Pfosten fix mit der Bodenhülse verschraubt. Anschließend prüfen wir mit einer Wasserwaage die korrekte Ausrichtung und klopfen den Pfosten im Bedarfsfall mit dem Vorschlaghammer behutsam zurecht, bis er wirklich gerade steht.
Seitenwände erstellen
Zwei der Eckpfosten sind bereits fest installiert. So können wir zwischen den beiden die erste Seitenwand aufspannen. Jede der Wände soll dabei aus zwei Glattkantbrettern bestehen. Das erste Brett ist auch noch kein Problem, es kommt von der Länge genau hin. Also schrauben wir es links und rechts an die Pfosten. Zum Einsatz kommen dabei rostfreie Schrauben der Größe 4x40. Sie werden versetzt angeordnet, damit auch ums Eck herum noch Schrauben im Pfosten Platz haben.
Das zweite Brett für diese Seite fällt leider etwas zu lang aus. Aber das ist kein Problem. Über das erste Brett wird einfach das Naturmaß genommen und am Holz markiert. Dann schneiden wir das Brett mit der Stichsäge passend zu. Nachdem die Schnittstellen lasiert wurden, kann auch dieses Brett an seinen Platz geschraubt werden.
Die erste Seitenwand ist aufgestellt. Allerdings fehlt ihr noch ein Mittelpfosten, der für die Stabilität der Konstruktion wesentlich ist; so vor allem für die später darüber liegenden Sitzbretter. An dieser Seite können wir jedoch keinen in den Boden schlagen, da sich hier die Randsteine der Terrasse befinden. Also wird ein Pfosten nur mit entprechenden Aussparungen versehen, auf den Randstein aufgesetzt und so mittig mit der Seitenwand verschraubt.
Bei der folgenden Seitenwand wiederholt sich dann das Verfahren: Mit der Alu-Latte ermitteln wir die Waagerechte zwischen den Pfosten, längen den nächsten Pfosten ggf. ab und befestigen ihn fest an seiner Bodenhülse. Nun schlagen wir aber erst eine weitere Bodenhülse für den Mittelpfosten ein, richten den Pfosten aus, fixieren ihn und schrauben erst dann die beiden Bretter an alle drei Pfosten.
Hinweis: Während die dritte Seite ebenfalls nach diesem Schema erstellt wird, bleibt die vierte Seite ohne Verkleidung. Denn hier grenzt der Sandkasten direkt an die Zaunmauer.
Sitzbretter bauen
Bis jetzt sind wir auf keine großen Schwierigkeiten gestoßen. Eigentlich überraschend, wie leicht sich ein Sandkasten selber bauen lässt! Wir wollen den Tag aber nicht vor dem Abend loben, denn es fehlen noch die Sitzbretter. Diese sind so auszurichten, dass sie am Ende um 2 cm über den äußeren Rand des Sandkastens ragen.
Den Zuschnitt in der Länge bereiten wir vor, indem wir die Bretter provisorisch mit einer Schraube an ihrem Platz befestigen und dann von Brett zu Brett das Naturmaß nehmen. Auch die Gehrung wird so abgenommen und markiert. Dann werden die Bretter wieder gelöst und mit der Stichsäge zugeschnitten.
Bevor die Sitzbretter nun angebaut werden, sind die frischen Schnitte wie üblich nachträglich zu lasieren. Danach kann es losgehen! Nacheinander werden die Sitzbretter angeschraubt, die Schrauben dabei in regelmäßigen Abständen gesetzt. Hier ist darauf zu achten, dass die Schrauben auch in die darunter liegenden Seitenwände einfahren. Der Abstand wird am besten genau ausgemessen, um sicherzugehen.
An der vierten und letzten Seite müssen wir die Bauweise etwas verändern, da wir hier direkt an der Mauer ja keine Seitenwand haben. Also wird das Sitzbrett zunächst nur an die Pfosten geschraubt. Anschließend werden zwei Stahlwinkel herangenommen, um das Brett direkt an der Mauer zu befestigen. So ist auch diese Seite bald geschafft.
Ergebnis: Spielend selbstgemacht
Die äußere Schale für den neuen Sandkasten ist abgeschlossen, und sie sieht wirklich gut aus. Eigentlich lässt sich kein Unterschied zu einem fertig gekauften Produkt feststellen. Die Kinder werden ihre Freude haben!
Bevor der Sand kommt, empfiehlt es sich, den Sandkasten noch mit einer Folie auszukleiden. Vielmehr ist aber nicht mehr zu erledigen. So schnell und einfach kann man einen Sandkasten selber bauen!
Eine Grundregel im Leben: Wer Kinder hat, braucht im Garten auch einen Sandkasten. Denn mit kaum etwas anderem werden sich die lieben Kleinen im Sommer mehr beschäftigen als mit dem Start ihrer eigenen baulichen Ambitionen. Wer aber noch keinen Sandkasten sein Eigen nennt, muss jetzt nicht verzweifeln. Es ist nämlich gar nicht schwer, sich einen Sandkasten selber zu bauen!
In diesem Video stellen wir Schritt für Schritt vor, wie man einen Sandkasten selber bauen kann, und folgen dabei einem ganz einfachen, eingängigen Konstruktionsplan. So haben selbst unerfahrene Heimwerker bei diesem Projekt leichtes Spiel, und der Nachwuchs darf sogar mithelfen. Worauf also noch warten? Erfülle Deinen Kindern den Traum vom eigenen Sandkasten!
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Kommentare
Verdient ihr euer Geld über Werbung? Oder wie? Ich verstehe nicht wirklich wie ihr Geld verdient. Wäre supi wenn ihr mich aufklären könntet.
LG
Hallo Ronaldo, interessante Frage. Es ist ein Mix aus Werbung und der Industrie. Zudem machen wir Imagefilme, Werbefilme und ander Agenturarbeiten. Gerne kanns Du uns auch eine Mail schreiben. Viele Grüße
Hallo, danke für die super Anleitung! Welche Maße sollten die Kanthölzer haben, wenn die Bodeneinschlaghülsen Maße von 91 mm x 91 mm haben?
Hallo Fabian, gerne und danke für das nette Feedback. Wenn Du 91x91 er Bodenhülsen hast sollten die Kanthölzer 90x90 mm sein. Viele Grüße und gutes Gelingen! Wenn sie fertig ist freuen wir uns über ein Bild!
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