Aussaat vorbereiten - Saatscheiben und Saatband selber machen
Warum Saatbänder und Saatscheiben?
Die Direktsaat ist die geläufigste Aussaatmethode. Dabei werden die Samen direkt ins Beet ausgesät. Durch Regen oder starkes Wässern kann es zu Ausspülungen kommen, sodass trotz einer gleichmäßigen Aussaat der Samen plötzlich sehr dicht liegt. Enge Abstände fördern jedoch einen Pilzbefall und erhöhen den Konkurrenzdruck zwischen den Pflanzen. Aussaatbänder und -scheiben stellen eine Möglichkeit dar, um ein Verspülen von Saatgut im Boden zu vermeiden. Ein weiterer Vorteil: Es ist nicht schwer, Saatscheiben und Saatband selber zu machen.
Die Vorbereitung - Mit Zellstoff zum Kulturerfolg
Saatscheiben und Saatband selber zu machen, ist so einfach wie kostengünstig. Aufwändige Materialien und Werkzeuge sind nicht vonnöten.
Für eine Reihensaat wird gewöhnliches Küchenpapier in lange, 4 bis 5 cm breite Streifen geschnitten. Alternativ kann auch Toilettenpapier verwendet werden. Anschließend werden die Streifen in der Mitte gefaltet.
Für eine Horstsaat wird das Küchenpapier paarweise in Scheiben geschnitten. Die Größe der Scheiben hängt von der gewünschten Größe der Hostssaat ab und ist natürlich von den Maßen des Papiers beschränkt. Die ausgeschnittenen Scheiben werden dann später einfach übereinandergelegt.
Einfaches Bindemittel
Als Bindemittel beziehungsweise Klebemittel, um Saatband selber zu machen, dient haushaltsübliche Speisestärke. Stärke hat nämlich die Eingeschaft, dass sie nach dem Aufkochen fest wird. Dieser Kleister ist natürlichen Ursprungs und schadet weder dem Saatgut, noch dem Boden. Ganz im Gegenteil, wird er doch durch Mikroorganismen rückstandslos zersetzt.
Tipp: Es empfiehlt sich, den natürlichen Kleister mit Lebensmittelfarbe zu versetzen. Auf diese Weise ist der Kleister auf dem weißen Papier bei späterer Ausbringung besser zu erkennen.
Saatband selber machen
Ist das Küchenpapier zurechtgeschnitten und der Kleister angerührt, kann damit begonnen werden, das Saatband selber zu machen.
Mit einem Löffel, Pinsel oder Holzstäbchen wird das Bindemittel punktweise in den späteren Pflanzabständen auf das Küchenpapier aufgetupft. Es ist rasches Arbeiten zu empfehlen, da der Kleister wirklich schnell fest wird. Anschließend werden die Samen vorsichtig und mit Abstand in den Kleister gestreut.
Der nächste Schritt beim Herstellen der Saatbänder ist es, das Küchenpapier entlang der Faltung zusammenzuklappen. Abschließend wird die praktische Aussaathilfe, das Saatband, zum Trocknen hochkant aufgestellt.
Saatscheiben herstellen
Neben der Form des Zellstoffes und der Trocknung bestehen bei der Herstellung der Saatscheiben kaum Unterschiede zu dem Vorgang, ein Saatband selber zu machen.
Wieder wird eine Hälfte des Zellstoffes - jetzt aber eine runde Saatscheibe - mit Kleister benetzt. Danach wird der Samen gleichmäßig auf die gesamte Scheibe gestreut und eine passende zweite Saatscheibe darauf fixiert.
Da diese Aussaathilfe nicht so einfach aufgestellt werden kann, hat sich das Trocknen mit Wäscheklammen bestens bewährt. Fertig ist die selbst gemachte Saatscheibe!
Das Ergebnis - Eine perfekte Aussaat
Mit diesen beiden überaus praktischen Aussaathilfen (Saatbänder und Saatscheiben) können nicht nur Gemüsebeete penibel genau angelegt werden, sondern auch der Phantasie bei der Kreation einer ganz persönlichen bunten Mischung an Blumen freier Lauf gelassen werden. Jetzt steht einer perfekten Aussaat nichts mehr im Wege!
Und dabei ist die vorgestellte Methode, um Saatscheiben und Saatband selber zu machen, eine nicht nur einfache, sondern darüber hinaus auch kostengünstige Alternative zu den im Handel erhältlichen Bändern und Scheiben.
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Kommentare
Das Küchenkrepp ist normal viel zu dick und das mit dem Kleister ist Mumpitz, weil es Schimmel geben kann.
Mein Tipp: Sorgfältig alle vorhandene Lagen des Küchenkrepps auseinanderziehen. Eine Lage auf eine genügend große, stabile Unterlage bringen und durchnässen. Dann die Saat sorgfältig Korn für Korn in ca. 1 cm Abstand aufbringen. Danach eine zweite Lage des Küchenkrepps fest aufdrücken. Das Wasser der unteren Lage saugt sich ein und es entsteht nach Trocknung eine ausreichend feste Bindung. Zum Trocknen am besten in die Sonne legen, keinesfalls künstlich trocknen. Das ist keine Arbeit für kalte Winternächte, sondern für sonnige Sommertage..
Das geht nur bedingt, bei Lichtkeimern funktioniert es nicht. Stärke ist wegen dem Schimmel nicht zu empfehlen, da schließ ich mich einer Vorgängerin an.Küchenkrepp muß gut naß sein denn sonst kommen die feinen Wurzeln nicht durch.
Wer hat noch gute Ideen? Her damit!
Danke für das Teilen Eurer Erfahrungen. Natürlich ist die Saatscheibe bzw. das Saatband kein Wundermittel. Werden also Lichtkeimer vergraben werden diese natürlich auch nicht wachsen. Werden Lichtkeimer aber nur leicht überschüttet, steht der Verwendung von Saatscheiben und Bändern nichts im Weg.
Die Aussage mit dem Schimmel ist nur bedingt richtig, da der Schimmel bei der Verwendung von Saatscheiben in der Regel kein Problem darstellt. Saatscheiben werden zur Aussaat im Freien verwendet. Bei der dort vorhandenen Luftzirkulation ist Luftstau und hohe Luftfeuchte nur in bestimmten Witterungslagen zu befürchten.
Und keine Sorge, dass die Wurzeln das Küchenpapier nicht durchdringen könnten. Denn Pflanzenwurzeln dringen sogar in feine Stein bzw. Betonfugen ein.
und die möhren fangen nicht an zu keimen???
geniale idee, als lebensmittelfarbe werde ich mal rote-beete-saft testen oder blaubeer-saft...das mit dem keimen bereit mir auch kopfzerbrechen, aber ich denke mal,m wenn man nur kleine pinkte setzt, die schnell trocknen (auf der heizung) sollte es keine probleme geben???
gruss mirko
Nein wir hatten damit bisher keine Probleme. Viele Grüße
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