Kräuter auf der Fensterbank vortreiben
Frische Kräuter im Winter genießen
Es ist der Wunsch eines jeden Gärtners, die Erntezeit im Garten auf einen möglichst großen Zeitraum auszudehnen. Zu Ausgang des Winters ist eine Ernte im Freiland jedoch unmöglich. Das gilt im Besonderen auch für Kräuter. Doch vorgetrieben auf der Fensterbank lassen sich Kräutertöpfe schon zu diesem Zeitpunkt abernten. Die Strategie dahinter: Im Herbst werden geteilte Wurzelstücke in Töpfe gepflanzt, vorgetrieben und nach ihrer Ernte - wenn das Klima bereits milder ist - wieder im Garten ausgepflanzt. Diese Anleitung demonstriert, wie sich Kräuter auf der Fensterbank vortreiben und ernten lassen, so dass einem ungebrochenen Genuss frischer Kräuter nichts mehr im Wege steht.
Kräuter ausgraben
Da die Fensterbank in ihren Platzverhältnissen natürlich beschränkt ist, werden für das Vortreiben nur die wichtigsten Kräuter aus dem Garten ausgewählt. In der Regel handelt es sich um etwa 10 bis 15 verschiedene Kräuter; eben so viele, wie es der Platz auf der Fensterbank zulässt.
Die Kräuter werden im Herbst als Ganzes ausgegraben oder durch Teilung verjüngt. Hierbei wird der Wurzelstock halbiert. Ein Teilungsstück kommt an seinen alten Platz zurück, das andere Wurzelstück in einen Topf mit nährstoffarmer Erde. Sobald die Kräuter im Topf sind, folgen die entscheidenden Schritte.
Aus dem Freiland ans Zimmerfenster
Die Töpfe werden in einer Kiste zusammengestellt. An einem geschützten Ort im Freiland erhalten sie noch die ersten Fröste. Eine schützende Abdeckung verhindert bei strengen Frösten das Durchfrieren des Wurzelballens. Schließlich befinden sich die Pflanzen nicht mehr im gewachsenen Boden. Ab Ende Januar werden die Kräuter im Topf ins Haus geholt. Zunächst werden sie an einem hellen, kühlen Platz an ihre neue Umgebung gewöhnt. Sobald die Kräuter einen Austrieb durch zarte grüne Spitzen signalisieren, können die Kräuter auf die Fensterbank am warmen Zimmerfenster oder in den Wintergarten geholt werden.
Kräuteranbau im Zimmer
Nun geht es schnell! Die Vegetation überschlägt sich binnen weniger Wochen. Optimal fördern lässt sich die Entwicklung durch sparsame Nährstoffgaben und regelmäßiges Wässern. Wichtig dabei ist, dass die Bodenfeuchte mit dem Finger geprüft wird, um Übernässungen im Wurzelbereich zu vermeiden. Sobald sich Blätter und ein kleiner Spross entwickelt haben, kann mit der Ernte begonnen werden. Aufgrund der noch schwachen Wintersonne entfalten die Kräuter auf der Fensterbank zwar noch nicht das Aroma und die Inhaltsstoffe, die der Sommers mit sich bringt, aber dennoch bieten sie ausreichend Würze für frische Speisen.
Nach der Ernte
Sind die Kräuter auf der Fensterbank vollständig abgeerntet, werden sie wieder an einem hellen, kühlen Platz umgestellt. Es folgt ein neuer Austrieb aus dem Wurzelbereich, der diesmal langsamer voranschreitet. Sobald nur noch leichte Fröste zu befürchten sind, können die Pflanzen ins Freie gestellt und anschließend wieder ins Beet gepflanzt werden. An diesem Standort können sie über das Gartenjahr wieder neue Kraft sammeln.
Will man Kräuter auf der Fensterbank vortreiben, bringt das also insgesamt viele Vorteile mit sich - nicht zuletzt für den Gaumen. Wir wünschen viel Freude mit dem winterlichen Kräutergenuss!
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