Steingarten gestalten – Tipps für das eigene Steinbeet
Die bunte Welt der Berge
Wanderfreunde kennen und lieben die bunte Bergflora, die auf Wiesen, Geröll- und Schotterfeldern in den Weiten des Gebirges anzutreffen ist. Beeindruckend gibt sich dabei insbesondere die Kombination aus mineralischem Gestein und lebenden Pflanzen, wie sie für Höhenstandorte typisch ist.
Polster und alpine Pflanzen, so scheint es, gedeihen selbst unter scheinbar schwierigsten Bedingungen. Perfekt an ihren Standort angepasst, dringen sie mit ihren Wurzeln tief ins Erdreich ein. Kissen und Polster überwachsen Steine und bilden schlielich bunte Teppiche während ihrer Blütezeit. Kein Wunder also, dass man diese schöne Bergwelt auch gerne zuhause hätte. Doch wie lässt sich eigentlich ein Steingarten gestalten?
Der Steingarten: Besonderheiten und Lage
Mit einem Steingarten wird das Gebirge nach Hause geholt. Der Vorteil: Selbst auf kleinstem Raum lässt sich ein Steingarten gestalten. Gelegentlich ist schon ein Trog als Pflanzbasis ausreichend (dazu unsere Anleitung Mini-Steingarten anlegen). Auch von Baumaßnahmen übrig gebliebene Stein- und Geröllhaufen müssen nicht zwangsläufig entsorgt werden, sondern lassen sich als Steingarten umfunktionieren. Es muss jedoch nicht zwangsläufig ein aufgeschütteter Hügel sein. Auch flache Stein- und Geröllbeete bieten sich für die Kultur von Steingartenpflanzen an.
Wichtig bei einem Steingarten ist vor allem, dass es zu keiner Staunässe kommt, also ein Höchstmaß an Drainage besteht. Bei einem Hügel ist der Wasserabfluss fast immer vorhanden, denn das Wasser kann nach allen Seiten absickern. Steingärten sollten sich zudem in der Sonne befinden, denn viele Gebirgspflanzen wachsen oberhalb der Baumgrenze und sind an die volle Sonnenbestrahlung gewöhnt. Zudem trocknen feuchte Polster schneller ab und sind somit weniger einer Pilzinfektion ausgesetzt. Welche Pflanzen für das eigene Steinbeet besonders beliebt sind, haben wir in unserem Artikel zu den Steingartenpflanzen aufgelistet.
Passendes Gestein für Steingärten
Grundsätzlich lässt sich mit jeder Art Gestein ein Steingarten gestalten. Es ist aber sowohl aus ästhetischen wie auch finanziellen Gesichtspunkten ratsam, heimisches Gestein zu verwenden. Wenn Granit oder Basalt im Untergrund schlummert, sollten auch Steine aus diesem Material verwendet werden. Die günstigste Variante sind Steinbrüche in der Umgebung. Zumeist können die Betreiber die gewichtigen Steine auch direkt anliefern.
Die Verwendung exotischer Gesteinsarten kann daggen durchaus fremdartig wirken. Eine Ausnahme bildet das Tuffgestein, auch als Muschelkalk bekannt. Es ist ein sehr poröses Gestein, das für sehr pflegeintensive Pflanzen optimale Lebensbedingungen bietet. Pflanzlöcher können mittels großem Steinbohrer direkt ins Gestein gebohrt werden. Zu finden ist das Gestein bei Spezialanbietern und Natursteinhändlern.
Steingarten pflegen
Vorsicht: Im Gegensatz zu einem normalen Beet ist ein Steingarten eine äußerst pflegeintensive Gartenform. Munter keimendes Unkraut zwischen den Steinen kann schnell zu einer mühevollen Tortur werden. Zudem ist immer auf eine gleichmäßige Wasserzufuhr in den Sommermonaten zu achten. Denn ein sonnenbeschienener Steingarten trocknet schneller aus als ein gewachsener Boden.
Düngemaßnahmen sind jedoch nicht oder nur selten notwendig. Die Pflanzen im Steingarten sind in der Regel bescheiden und begnügen sich mit dem, was sie im Boden finden. Das macht Steingartenpflanzen zu dem, was sie sind. In feuchten Jahren ist allerdings auf Fäulnis in den Pflanzenpolstern zu achten. Pilzinfektionen breiten sich hier rasch aus und machen dann jeden Versuch, einen schönen Steingarten zu gestalten, dauerhaft zunichte.
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