Gartenplatz pflastern
Das Projekt - Gartenplatz pflastern
Gartenwege sind eine feine Sache, geleiten sie doch Hausherrin und Hausherrn auch bei Schlechtwetter sicher durch den Garten. Aber wohin führt der Gartenweg? Zum Gartenhaus, Geräteschuppen oder Blumenbeet? Wäre es nicht schöner, seinen eigenen zentralen Gartenplatz zu bauen? Mit einem Blumentrog, einer Parkbank oder Liegen bestückt, geriete dieser ganz schnell zur besonderen Wohlfühl-Oase im eigenen Garten.
Also dann! Die folgende Anleitung zeigt, wie einfach das Pflastern eines Gartenplatzes gelingt.
Werkzeug und Material
Das für das Pflastern von Gartenplätzen notwendige Material ist überschaubar. Gebraucht werden lediglich Splitt (4 - 8 mm), zwei Formrohre, Pflastersteine, Trockenbeton und Fugensand (0-3 mm).
An Werkzeugen wird hingegen so einiges benötigt: So sind eine Scheibtruhe, eine Schaufel, ein Einebnungsschieber bzw. Rechen, eine Alulatte (Richtscheit), eine Mörtelpfanne und eine Richtschnur für das Einrichten des Pflasterbetts absolut notwendig. Das Pflastern selbst erfordert darüber hinaus lediglich einen Gummihammer und maximal eine Streintrennmaschine bzw. einen geeigneten Winkelschleifer mit Diamantblatt, wenn Steine zugeschnitten werden müssen. Die Herstellung der Randeinfassug erfordert noch eine Mischmaschine und eine Maurerkelle. Abschließend werden noch ein Straßenbesen zum Einkehren des Fugensandes und eine Rüttelplatte zum Abrütteln der Pflasterfläche gebraucht. Zudem sollten Maßband und Wasserwaage immer mit von der Partie sein.
Der Unterbau
Gerade beim Pflastern liegt der Erfolg der Arbeit im Verborgenen. Denn der Unterbau, besser gesagt der Aufbau der Tragschicht, ist maßgeblich für den Erfolg beim Pflastern verantwortlich.
Im Falle einer nicht befahrenen Fläche reicht ein ungebundener Aufbau. Eine 15 cm dicke ungebundene untere und 15 cm dicke ungebundene obere Tragschicht sollten das Nötigste dazu beitragen, das Pflaster für Jahrzehnte zu tragen. Für die untere ungebundene Tragschicht kommen in der Regel Bruchsteine der Korngröße 0/63 zum Einsatz. Die obere ungebundene Tragschicht wird dagegen meist aus Bruchsteinen der Korngrößen 0/45 oder 0/32 hergestellt. Wichtig ist, dass diese mit dem für die Entwässerung notwendigen Gefälle von 0,5% in Längsrichtung und 2% in Querrichtung hergestellt werden.
Nähere Informationen dazu verrät der Artikel Vorbereitung für das Pflaster - Die Tragschicht anhand eines Unterbaus einer Garageneinfahrt, auch wenn die Tragschicht für den Gartenplatz nicht so massiv ausgeführt werden muss.
Die Tragschicht wurde nach den oben genannten Kriterien bereits eingerichtet, sodass auch schon das Splittbett in Angriff genommen werden kann. Wichtig ist, dass dieses erst am Tag des Pflasterns eingerichtet wird, da Wind und Wetter den Splitt von ganz alleine verdichten.
Der Splitt wir zunächst mit der Scheibtruhe aufgeschüttet und grob verteilt. Dann werden Formrohre im Abstand von 2 Metern zueinander ins Splittbett gelegt und in der Höhe ausgerichtet. Das Splittbett selbst sollte dabei eine Höhe von 6 cm nicht überschreiten. Zudem sollte das Splittbett wenigstens so hoch sein, dass die darauf gebetteten Pflastersteine das geplante Niveau zunächst um etwa 1 cm überragen.
Sind die Formrohre eingerichtet, wird das Splittbett mit der Alulatte gerade abgezogen und die Formrohre werden entfernt. Danach werden die durch die Formrohre bedingten Fehlstellen mit Splitt aufgefüllt und geglättet.
Bevor nun aber das Gartenplatz-Pflastern wirklich beginnen kann, wird eine Richtschnur entlang der geplanten Pflasterfläche eingerichtet - sorgt diese doch dafür, dass beim Pflastern nichts schief läuft.
Gartenplatz pflastern
Sobald das Splittbett fertig und auch die Richtschnur eingerichtet ist, sollte ein letzter Blick auf das Verlegemuster geworfen werden. Ist dieses bekannt bzw. verinnerlicht, kann das Pflastern endlich beginnen.
Das Pflastern selbst ist dabei ganz einfach: Stein für Stein wird einfach auf das Splittbett gesetzt. Das Pflaster wird dabei von oben auf den Splitt aufgesetzt und nicht etwa eingeschoben.
Ist das Verlegemuster einmal verinnerlicht, geht das Pflastern sehr schnell voran, so dass für permanenten Materialnachschub gesorgt werden sollte.
Der Anfang der Pflasterfläche ist als kurzer Weg geplant und wird entsprechend schmal ausgeführt. Erst wenn dieser lang genug ist wird die Pflasterfläche zu den Seiten hin verbreitert. Dazu werden die Pflastersteine einfach über den bisherigen Rand hinaus verlegt. Danach geht es wieder zügig voran.
Ist die Front des Gartenplatzes samt einigen zusätzlichen Reihen verlegt, ist es ratsam, die Flucht mit einer Alulatte zu überprüfen. Gegebenenfalls muss hier an der einen oder anderen Stelle mit dem Gummihammer nachgebessert werden. So ist gewährleistet, dass auch der Rest der Pflasterfläche gerade und in einer Linie verläuft.
Dann kann das Gartenplatz-Pflastern auch schon weitergehen. Stein für Stein wird herangeschafft und angelegt. Bald hat auch der letzte Stein seinen Platz im Splittbett gefunden. Perfekt, aber fertig ist das Pflastern desswegen noch nicht! Denn jetzt müssen auch noch die restlichen drei Seiten auf ihre Flucht hin kontrolliert und nachgebessert werden.
Ist das geschafft, kann die überaus wichtige Randeinfassung hergestellt werden.
Randeinfassung herstellen
Ein Pflaster ohne Randeinfassungen ist gar keine gute Idee. Denn mit der Zeit würden sich die Steine am Rande lösen und der langsame Zerfall der Pflasterfläche hätte eingesetzt.
Was es allerdings für die Randeinfassung des Gartenplatzes braucht, ist Beton. Drainage- bzw. Trockenbeton ist dafür bestens geeignet. Er ist wasserdurchlässig und verhindert so unschöne Ausblühungen am Stein.
Zur Einfassung selbst werden quadratische Pflastersteine die Pflasterfläche begrenzend hochkant aufgestellt. Das Format passt perfekt, so dass diese selbst an Ecken nicht geschnitten werden müssen.
Danach wird das überflüssige Splittbett im Abstand von ca. 10 cm von der fertigen Pflasterfläche abgestochen und entfernt. Der Drainagebeton wird aufgebracht und mit der Maurerkelle zu einer Rückenstütze ausgeformt.
Pflaster verfugen und abrütteln
Konnte die Randeinfassung für 24 Stunden aushärten, ist es Zeit, das Pflaster zu verfugen. Dafür wird am besten ein Fugensand, mit einer Korngröße von 0-2 bzw. 0-3 mm, verwendet. Dieser besteht wie auch die Tragschicht aus sich verkeilendem Kantkorn. So ist gewährleistet, dass dieser, einmal verdichtet, an Ort und Stelle verbleibt.
Der Sand wird dazu auf der Pflasterfläche verteilt und mit dem Besen über den gesamten Gartenplatz gekehrt, bis alle Fugen des Pflasters vollständig gefüllt sind.
Jetzt folgt das Abrütteln des Pflasters. Dieses sorgt sowohl für das Verdichten der Splittbettung als auch der des Fugensandes. Mit der Rüttelplatte wird daher ein jeder Zentimeter des Gartenplatzes zunächst in Längsrichtung abgefahren.
Danach wird der Platz im rechten Winkel dazu, also in Querrichtung abgerüttelt. Deutlich ist zu erkennen, dass der Sand tief in die Fugen gerutscht ist. Daher wird nochmals Fugensand aufgetragen und erneut in das Pflaster eingekehrt.
Ist das geschafft, folgt der letzte Schritt beim Gartenplatz pflastern: das Wässern. Mit dem Gartenschlauch wird die Pflasterfläche gut genässt, womit sie ihre endgültige Stabilität erhält.
Ergebnis
Fertig ist das Pflastern und die Pflasterfläche ist auch sofort belastbar. Einfach schön, oder? Wer hätte gedacht, dass das Plfastern eines Gartenplatzes so einfach sein kann.
Zugegeben, es wäre falsch zu sagen, dass Pflastern wäre ein Kinderspiel oder ist mit keiner Arbeit verbunden. Das Ergebnis aber kann sich sehen lassen!
Soll statt einer Parkbank vielleicht ein Blumentrog die Pflasterfläche schmücken, ist vielleicht auch der Artikel Blumentrog selber bauen für Dich interessant.
Der Garten ist jedermanns eigenes kleines Stück Natur und nicht selten der ideale Rückszugsort für das Wochenende. Wer sich dabei lieber in der Sonne räkelt, statt im Beet zu jäten, vermisst im hohen Gras jedoch gelegentlich die nötige Bodenständigkeit. Einen kleinen Gartenplatz zu pflastern, kann da schnell Abhilfe schaffen, denn dieser gibt Bänken, Liegen und selbst dem Grill den nötigen Halt.
Unsere Video-Anleitung zeigt, dass es gar nicht schwer sein muss, sich in Eigenregie einen praktischen Gartenplatz zu pflastern. Vom Pflasterbett über die Verlegung der Steine bis hin zur Verfugung werden alle wichtigen Arbeitsschritte erklärt und demonstriert. So lässt sich der Garten geschickt durch dezente Pflasterflächen erschließen.
Verwendete Produkte
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Kommentare
Ich habe echt grossen Respekt vor Leuten, die ihren Garten komplett selber planen und auch umsetzen. Ich lege viel Wert auf mein kleines, grünes Paradies und auf die Pflege. Jedoch gibt es Ideen, die ich nie allein ohne kompetente Hilfe umsetzen wöllte. Weil ich schlichtweg keine Ahnung von Mörtelmischen und Kiesauftragen und Co. habe! SO wie bei diesem schönen Sitzplatz! der ist echt gelungen! ich beauftrage da wirklich lieber meinen Landschaftsgärtner bei der Umsetzung solcher Projekte. Was ich besonders finde ist das Gespür für die Wünsche der Kunden und die Fähigkeit diese in die Tat umzusetzen. Und mein Lieblings Gärtner in Bern hat auch selbst eine Rüttelplatte. Die muss ich mir nicht ausborgen im Gartenbaumarkt. ;-)
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