Terrasse richtig abdichten
Das Projekt: Terrasse abdichten
Eine Terrasse abdichten? Das mag im ersten Moment etwas überzogen klingen. Tatsächlich aber ist es aber so, dass Terrassen oft über Kellerräumen liegen, in jedem Fall aber an das Haus angrenzen. Eine falsch angelegte Terrasse kann so sehr schnell zum Regenwassertrichter mutieren, welcher das Wasser nicht vom Haus weg, sondern zum Haus hin leitet. Nasse Wände und kaputte Fassaden wären vorprogrammiert. Will man eine neue Terrasse bauen, muss daher gerade am Anfang des Projektes alles stimmen. Das wären im Wesentlichen die Punkte:
- Gefälle
- Abdichtung
- Entwässerung
Wird dabei alles richtig gemacht, ist das Fundament der neuen Terrasse optimal gelegt und die Terrasse wird jahrelang als Wohlfühlzone dienen.
Material und Werkzeug
Damit wir auf Anhieb die Terrasse richtig abdichten, entscheiden wir uns dafür, mit einer Dichtschlemme zu arbeiten. Diese erlaubt eine flächige Abdichtung ohne große Schwachpunkte. Um die Arbeiten erfolgreich durchführen zu können, werden neben der Schlemme außerdem Klebeband, Fugendichtband und natürlich Wasser zum Anmischen gebraucht. Für die Entwässerungsebene sind zudem Drainagematten und selbstklebende Netzstreifen gefragt.
Der Werkzeugbedarf hält sich bei diesem Projekt erfreulich in Grenzen. Für die Vorbereitungen sind erst einmal nur ein Mörtelrührer und ein Cutter erforderlich. Später machen wir dann vor allem von einer kleinen wie einer großen Malerrolle mitsamt Teleskopstange Gebrauch. Mehr ist tatsächlich nicht nötig, um eine Terrasse abdichten zu können.
Fassade abkleben und Abdichtung anrühren
Um mit der Dichtschlemme optimal arbeiten zu können, sollte man die Terrasse entsprechend vorbereiten. So werden zunächst Fassaden, die an die neue Terrasse grenzen, auf Höhe des zukünftigen Bodenbelags abgeklebt. Der Sockelbereich unterhalb des Klebestreifens bleibt frei, da er ebenso abgedichtet werden muss wie der Untergrund. Türen und andere angrenzende Einbauten sind natürlich ebenfalls abzukleben.
Danach ist es an der Zeit, die Dichtschlemme anzurühren. Zuerst wird Wasser gemäß Produkthinweisen in einem Baukübel vorlegt. Das Pulver der Schlemme wird dann vorsichtig eingestreut, das Ganze dann mit dem Mörtelrührer langsam vermengt. Mehr als 650 Umdrehungen pro Minute sollten es nicht sein. Sobald sich eine einheitliche Konsistenz ergibt, ist die Dichtschlemme fertig.
Dichtbänder an die Fassade anschließen, Ränder vorstreichen
Mit einer kleinen Farbwalze wird die Dichtschlemme nun zunächst im Bereich der Ichsen aufgetragen; am Boden auf Walzenbreite, an der Wand hoch bis zum Klebestreifen. Mit Material sollte dabei nicht gespart werden. Anschließend muss, wie es auch in Bad und Dusche üblich ist, ein Fugendichtband in die Ichsen eingelegt werden.
Schwierigkeiten lassen sich vermeiden, wenn das Fugendichtband noch vor dem Anlegen passend abgelängt und mit Aussparungen für mögliche Hindernisse versehen wird. Dort, wo das Band um Ecken verlegt werden soll, wird es von unten ungefährt bis zur Mitte eingeschnitten. Anschließend kann das Band ohne Schwierigkeiten ausgelegt werden: Einfach mittig in den Ichsen platzieren und in die feuchte Dichtschlemme drücken. Danach das Band glattstreichen.
Sobald alle Ichsen mit dem Fugendichtband ausgestattet wurden, erfolgt noch einmal der Griff zur kleinen Farbwalze. Die Ichsen werden jetzt nämlich noch einmal komplett ausgestrichen und das Dichtband dabei vollständig übermalt. Die Arbeit sollte mittlerweile gut von der Hand gehen und somit nicht allzu lange dauern.
Um das Abdichten der Terrasse in der Fläche vorzubereiten, werden nun auch alle weiteren Randbereiche mit der kleinen Farbwalze vorgestrichen. Das gilt für die Bereiche entlang der Fassaden ebenso wie für die Außenränder des Fundaments. Nachdem hier auf Breite von ein bis zwei Farbwalzen abgedichtet wurde, erfolgt der Griff zur großen Farbwalze.
Terrasse abdichten
Die Randbereiche sind alle vorgestrichen, so dass wir uns nun der Fläche zuwenden können. Um hier schneller voranzukommen, wird die große Farbwalze an eine Teleskopstange montiert. Bahn für Bahn wird die Dichtschlemme mit Hilfe der Walze aufgetragen. Dabei ist immer nass in nass zu arbeiten. Auf diese Weise lässt sich in kürzester Zeit die gesamte Terrasse abdichten. Danach darf der Anstrich über Nacht durchtrocknen.
Hinweis: Müssen während der Arbeit Pausen eingelegt werden, wird die bereits aufgetragene Dichtmasse schnell antrocknen. Bei Fortsetzen des Abdichtens ist dann so vorzugehen, dass sich der frische Anstrich und bereits angetrocknete Partien um mindestens 20 cm überlappen.
Zweitanstrich durchführen
Am nächsten Morgen setzen wir die Arbeiten mit dem Zweitanstrich fort. Das ist nicht weiter schwer, denn die abgedichteten Flächen sind einfach ein weiteres Mal mit Dichtschlemme zu streichen. Wieder wird dabei mit den Ichsen begonnen. Mit dem kleinen Farbroller sind die Randbereiche schnell abgewickelt, das Einbringen von Fugendichtband bleibt uns heute erspart.
Danach widmen wir uns wieder der Fläche. Auch hier ist das Vorgehen identisch mit den Arbeitsschritten vom Vortag. Die frische Dichtmasse bildet zum alten Anstrich einen deutlichen Farbkontrast aus. So fällt es nicht weiter schwer, den Arbeitsfortschritt nachzuverfolgen. Und so ist der Zweitanstrich schon nach kurzer Zeit erfolgreich beendet.
Entwässerungsebene auflegen
Mit dem Dichtanstrich ist das Abdichten der Terrasse aber noch nicht abgeschlossen. Nachdem auch der Zweitanstrich trocknen konnte, wird noch eine Entwässerungsebene angelegt. Das klingt komplizierter, als es ist. Dazu müssen nämlich nur sogenannte Pflasterdrainmatten ausgerollt und befestigt werden. In unserem Fall reichen dazu drei Bahnen aus.
Die Drainagematten werden Bahn für Bahn ausgerollt, und zwar parallel zur Hausfassade. Zwischen den Bahnen ist dann ein Anschluss herzustellen. Dazu werden diese einfach auf ganzer Länge mit selbstklebenden Netzstreifen aneinander befestigt. Das erfordert zwar etwas Geduld und Feingefühl, ist jedoch nicht weiter anspruchsvoll. Sobald die Bahnen verbunden sind, ist das Abdichten der Terrasse erfolgreich abgeschlossen.
Ergebnis
Bei diesem Projekt gilt eindeutig: Wenn erst einmal klar wird, was zu tun ist, fällt einem die eigentliche Arbeit nicht mehr sonderlich schwer. Denn die einzelnen Arbeitsschritte sind für sich genommen völlig unkompliziert und gut zu bewältigen. Im Grunde kann also jeder selbst eine Terrasse richtig abdichten.
Doch natürlich ist der Traum von der neuen Terrasse im Garten damit noch längst nicht wahr geworden. Es gibt noch viel zu erledigen! Und so ruhen wir uns gar nicht erst lange aus, sondern setzen unsere Arbeit fort. Das Ergebnis kannst Du Dir in unserer Anleitung Terrassenplatten richtig verlegen ansehen.
Wem das Fliesenlegen in Bad und Küche zu einfach geworden ist, auf den warten vor der Tür ganz neue Herausforderungen. Denn auch die Terrasse wil schön hergerichtet sein. Klar, dass es neben Holzdielen und Pflastersteinen vor allem Platten aus Beton, Naturstein oder Feinsteinzeug sind, die hier als Bodenbelag großen Anklang finden. Doch wie lassen sich solche Terrassenplatten verlegen?
Um zu demonstrieren, dass es sich bei diesem Vorhaben keineswegs um Hexerei handelt, machen wir in dieser Video-Anleitung einmal Schritt für Schritt vor, wie Du Terrassenplatten verlegen musst. Das schließt auch das Abdichten und die Arbeit mit Drainagebeton ein. So lernst Du in kürzester Zeit, dir selbst zu helfen. Doch eines solltest Du gleich beachten: Beim Material darf es nicht irgendwas sein. Also schau gleich rein!
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Kommentare
Hallo, gut erklärt wie ich finde. Eine Frage und eine Verbesserung hätte ich noch:
Für die Ecken gibt es auch vorgefertigte Fugendichtbänder in Form von Innen-und Außenecken. Die passen perfekt und es muss nichts zugeschnitten werden.
Mein Frage ist, wie die Terasse an den Seiten abgedichtet wird? Dort ist ja der Rasen, der in der Regel oft Dauerfeucht ist.
Hallo,
das Wasser wird ja über den Rasen drainagiert bzw. läuft das Wasser in diesem Fall über den Rasen ab. Daher ist diese Seite nicht abgedichtet. Das Wasser könnte ja sonst nicht ablaufen.
Viele Grüße
Danke für die spanennden Erklärungen.
Ich habe mir von einer Firma ein Angebot geben lassen, um eine dauerhafte Abdichtung der Terrasse gewährleisten zu können. Dabei würde aber mit Aluminiumprofilen zur Einfassung der Fassade und im Anschluss mit Bitumenbahnen gearbeitet.
Gibt es Vorteile / Nachteile dieser Art der Abdichtung ggü. der hier beschriebenen?
Hallo Andreas,
es gibt viele Wege etwas zu bewerkstelligen. Wenn die Bitumenbahnen ordentlich verlegt werden sind diese ebenfalls für viele Jahre dicht. Ebenso wichtig ist die richtige Entwässerung. Also nicht nur auf die Abdichtung schauen, sondern auch die Entwässerung hinterfragen. Denn die sorgt am Ende dafür, dass der Belag im Winter nicht auffriert.
Viele Grüße
Guten Tag
Wo kann ich das nötige Material dazu bestellen ?
Freundliche Grüsse
Carlo Nocera
Hallo,
vielen dank für Deinen Kommentar. Wir können die Materialien leider nicht bereitstellen bzw. haben einen Verkauf dafür. Daher wäre es am besten mal den Baumarkt zu besuchen. Dort sollte sich alles finden lassen.
Beste Grüße
Vielen Dank für all die nützlichen Tipps auf dieser Seite.
Wir verlegen einige Betonplatten um die Hauswand herum. 40x40 cm, 4 cm stark (Arena weiß von Hornbach).
Die Wand wurde gerade renoviert und etwas Dichtschlamme angebracht, aber nicht ganz bis zu der Betonfläche, auf der die Platten installiert werden sollten.
Sollen wir folgendes tun:
* Den Rest der Fläche mit Dichtschlamme abdecken, oder lieber auf Bitumenbasis?
* Hohlkehle machen oder einfach Fugendichtband verwenden?
* wie groß soll der abstand zwischen betonplatten und wand sein? Wir machen 4 mm breite Fugen zwischen den Platten.
Entschuldigung für mein Deutsch: nicht meine Muttersprache und ich benutze Google Übersetzer :)
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
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