Terrassenplatten richtig verlegen: Mit Drainmörtel und Klebemörtel
Das Projekt: Terrassenplatten verlegen
Muss die Terrasse aufgrund von Frostschäden saniert bzw. gänzlich neu angelegt werden, dann kommt schnell die Frage auf, ob das Verlegen der Terrassenplatten zu seiner Zeit überhaupt korrekt erfolgt ist. Denn Frostschäden lassen sich fast immer auf eine falsche Verlegung, besser gesagt eine schlechte Entwässerung zurückführen. Darum sollte dem Thema Entwässerung vor dem Verlegen neuer Terrassenplatten besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.
Wie aber sehen die Voraussetzungen aus, damit man Terrassenplatten richtig verlegen kann? Worauf ist zu achten? Und was darf keinesfalls vergessen werden? Keine Sorge, in dieser Anleitung liefern wir Dir die Antworten. So wird am Ende garantiert nichts auffrieren!
Werkzeug und Material
Bei diesem Projekt lernst Du, wie man mit Hilfe von Trassdrainmörtel und Klebemörtel Terrassenplatten so verlegen kann, dass sie am Ende frostsicher verbaut sind. Der Bedarf an Werkzeug fällt dabei etwas größer aus. Gebraucht werden zunächst einmal Zollstock, Maßband, Maurerschnur und Wasserwaage bzw. Richtscheit. Denn das richtige Einmessen geht bei diesem Projekt über alles. Daneben sollten dann vor allem eine Scheibtruhe (Schubkarre) und eine Maurerkelle griffbereit sein, Hammer und Gummihammer, mehrere Baukübel, ein Rührgerät und ein Winkelschleifer samt Verlängerungskabel. Bei der Nutzung des Winkelschleifers müssen Schutzbrille und Ohrschoner getragen werden. Für den Mörtel sollte bei großen Flächen (ab 10 Tonnen Verbrauch) die Möglichkeit genutzt werden, die Ware im Silo liefern zu lassen. Bei kleineren Projekten kommt der Mörtel als Sackware und wird mit Durchlauf-, Freifall- oder Zwangsmischer vorbereitet.
Die benötigten Materialien geben sich etwas übersichtlicher. Gefragt sind insbesondere Trassdrainmörtel und ein Trass-Klebemörtel. Da wir bei unserem Projekt keinen Raum für Experimente haben, fiel unsere Entscheidung sogleich auf hochwertige Produkte von Profibaustoffe Austria. Ebenfalls nicht fehlen dürfen Randdämmstreifen, Mauersperrband, mehrere Stäbe an Baustahl, und Klebeband.
Verlegemuster bestimmen, Terrasse einmessen
Nachdem das Areal für die neue Terrasse bestimmt ist, muss dieses erst einmal ausgemessen werden. Die Fläche in unserem Projekt hat eine Länge von 12,96 Metern und eine Breite von 2,98 Metern, also grob 13 x 3 m oder 39 qm². Damit wäre auch der Bedarf für die Terrassenplatten bestimmt.
Die von uns ausgesuchten Exemplare werden als nächstes ausgemessen. Sie sind 40 x 80 cm groß. Damit wissen wir schon fast, wie viele Platten wir brauchen. Aber noch muss das Verlegemuster bestimmt werden. Wer Geld sparen möchte, entscheidet hier nämlich nicht nur nach Form und Geschmack, sondern auch nach dem anfallenden Verschnitt.
Hilfsschnüre spannen, Gefälle kontrollieren
Zur besseren Orientierung wird nun an den Eckpunkten der geplanten Terrasse jeweils ein Baustahl in den Boden geschlagen. An den Stäben messen wir vom Boden ausgehend 8 cm ab und markieren die Position mit je einem Streifen Klebeband. Es handelt sich um die Aufbauhöhe unserer Terrasse mit Unterbau und Platten.
Um das Arbeiten noch weiter zu erleichtern, wird nun von Baustahl zu Baustahl eine Maurerschnur aufgespannt. Sie sitzt auf Höhe des Klebebandes und markiert die Konturen der ausgewählten Fläche. Abschließend kontrollieren wir noch von der zukünfigten Terrassentür aus das Gefälle Richtung Garten. Dieses muss 2% betragen.
Klebemörtel und Trassdrainmörtel vorbereiten, Terrassenplatten schneiden
Bevor wir nun die Terrassenplatten verlegen, richten wir noch eine Abdichtung ein. Wie das gemacht wird, beschreiben wir im Detail in der Anleitung Terrasse abdichten. Danach geht es weiter mit der Vorbereitung von Klebemörtel und Trassdrainmörtel. Für den Klebemörtel legen wir ausreichend Wasser in einem Kübel vor. Dann wird das Pulver langsam eingestreut und mit einem Rührstab bei maximal 600 U/min vermischt. Hat die Masse eine steifplastische Konsistenz erreicht, lassen wir den Kleber rasten.
Bei der Vorbereitung des Trassdrainmörtels muss besonders sorgfältig vorgegangen werden. Denn das Material ist heikel: Es darf nicht zu feucht, aber auch nicht zu trocken ausfallen, muss in großen Mengen verfügbar und dabei immer einheitlich sein. Da in unserem Fall noch weitere Projekte, wie z.B. Gartenwege anfielen, konnten wir auf einen Silo mit angeflanschtem Mischer zurückgreifen, was uns die Arbeiten erheblich leichter gemacht hat. Auf Kleinbaustellen steht diese Option nicht zur Verfügung. Hier sind beim Mischen entsprechend Umsicht und genügend helfende Hände gefragt.
Während der Klebemörtel noch rastet, wenden wir uns den Terrassenplatten zu. Nicht immer können wir ganze Platten verlegen, also legen wir den Verschnitt gleich an die Hausfassade. So erhält die Terrasse zum Garten hin ein schöneres Profil. Den Zuschnitt führen wir mit dem Winkelschleifer aus. Zuvor messen wir die benötigte Breite Platte für Platte ein.
Mauersperrband und Randdämmstreifen vorbereiten, Trassdrainmörtel aufbringen
Noch fehlt eine vorbereitende Maßnahme. Denn wenn wir die Terrassenplatten richtig verlegen wollen, müssen wir zuvor die Fassade schützen. Ansonsten verbindet sich der Trassdrainmörtel mit der Wand und könnte hier Teile abreißen, falls sich die Terrasse später einmal absenkt. Um das zu verhindern, legen wir jetzt das Mauersperrband bereit.
In der Kontaktzone zwischen Terrasse und Hausfassade wird das Mauersperrband über die gesamte Länge im Sockelbereich der Wand angebracht. In regelmäßigen Abständen wird etwas Trassdrainmörtel angehäuft, um das Band in Position zu halten. Später wird das Band von der Masse der Mörtelschicht an Ort und Stelle fixiert.
Auf einer Schmalseite grenzt unsere Terrasse an eine Gartenmauer. Hier werden jetzt noch Randdämmstreifen ausgelegt und ebenfall mit einigen Kellen Mörtel gesichert. Die Randdämmstreifen ermöglichen es dem Material der Platten, beim Wechsel der Temperaturen zwischen heiß und kalt zu arbeiten. Danach können wir dann die ersten Scheibtruhen voll Mörtel großflächig ausbringen. Der Mörtel wird mit der Kelle sorgsam verteilt und noch einmal glatt abgezogen.
Terrassenplatten verlegen: Das Versetzen der ersten Platten
Jetzt können wir die ersten Terrassenplatten verlegen. Wir setzen an der Hauswand an und legen hier zunächst eine der zugeschnitten Platten aus. Vorher wird die Platte auf ihrer Unterseite mit dem Trass-Klebemörtel bestrichen. Der Mörtel lässt sich am besten mit der Kelle aufspachteln. Die Schicht sollte 2-3 mm stark ausfallen.
Anschließend wird die Platte nass in nass und hohlraumfrei in das vorbereitete Mörtelbett eingelegt. Zur Hauswand bleiben wenige Millimeter Abstand. Mit dem Gummihammer wird die Platte dann sanft eingeklopft. Hierbei muss mit der Wasserwaage kontrolliert werden, ob die Ausrichtung stimmt. Parallel zur Hauswand liegt die Platte waagerecht. In Richtung Garten muss sie aber das Gefälle von 2% andeuten.
In Richtung Garten legen wir nun eine weitere Platte an das erste Exemplar an, diesmal eine vollständige Platte. Die Unterseite wird mit Klebemörtel bestrichen, die Platte ins Mörtelbett gelegt und mit dem Gummihammer festgeklopft. Dabei erfolgt wieder die Kontrolle mit der Wasserwaage.
Hinweis: Bei den ersten Platten ist die genaue Ausrichtung von entscheidender Bedeutung. Denn alle weiteren Platten orientieren sich an diesen. Hier also ausreichend Zeit einplanen und genau arbeiten!
Weitere Hilfsschnüre einrichten
Damit das Verlegen der Terrassenplatten weiterhin erfolgeich verläuft, spannen wir uns mit den Maurerschnüren eine weitere Hilfe auf. Wir messen von den beiden ersten Platten ausgehend ein Rechteck von 2 x 4 Platten ein und grenzen es mit Schnüren ab. Mit Baustahl richten wir dazu weitere Ankerpunkte am Rand der Terrasse ein.
Außerdem wollen wir mit den Schnüren auch die Fugen zwischen den Platten markieren. Auch hier dienen die beiden schon verlegten Exemplare wieder als Vorgabe. Die Schnüre werden so gezogen, dass sie direkt über der Oberkante der Platten zu liegen kommen. Zum Schluss wird mit dem Maßband noch einmal kontrolliert, ob alle Abstände passen.
Terrassenplatten verlegen
Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit. Denn nun müssen wir Stück um Stück die einzelnen Terrassenplatten verlegen. Das Verfahren bleibt dabei immer gleich: Trass-Klebemörtel auf die Unterseite vollflächig aufspachteln, Platte ins Mörtelbett legen, festklopfen, Ausrichtung kontrollieren. Die Hilfsschnüre machen letzteren Punkt bedeutend einfacher.
Bei unserem Projekt müssen wir ab und an darauf achten, weitere Längen an Randdämmstreifen entlang der Gartenmauer zu verlegen, bevor wir weiteren Mörtel ausbringen. Ansonsten bleibt auch hier alles gleich: Trassdrainmörtel ausbringen, mit der Kelle verteilen und ebnen. Hierbei immer nur so viel Fläche einrichten, wie in einem Zug abgearbeitet werden kann.
Hilfschnüre versetzen und weitere Reihen Terassenplatten verlegen
Die Arbeiten gehen immer zügiger voran. Denn tatsächlich wiederholen sich die einzelnen Schritte immer wieder. Und so legen wir eine Reihe an Platten nach der nächsten aus. Wir folgen dabei im Verlauf der Ache von der Hauswand zum Garten hin. Schießlich sollen im Gefälle keine Wellen entstehen.
Wurde ein Abschnitt erfolgreich abgeschlossen, werden die Maurerschnüre verlegt, um den nächsten Bereich zu markieren. Genauigkeit ist bei diesem Projekt alles! Deshalb sollte diese Maßnahme nicht einfach ausgelassen werden. Und so geht es Platte für Platte weiter.
Alle 3 Meter eine Dehnfuge erstellen
Wie gesagt füllen wir die Reihen in Richtung des Gefälles auf, also von der Fassade weg in Richtung Garten. Nach 3 Metern ist allerdings laut Angaben des Plattenherstellers ein Zwischenschritt einzulegen, ehe wir die nächste Reihe ansetzen. Denn hier muss zuerst wieder eine Dehnfuge eingerichtet werden.
Dazu schneiden wir ein 3 m langes Stück Randdämmstreifen zu und legen es an die zuletzt verlegte Plattenreihe an. Auch hier erfolgt eine vorläufige Sicherung durch etwa angehäuften Mörtel. Danach setzen wir dann die Arbeiten am nächsten Abschnitt fort. Dank der Dehnfugen wird sich die Terrasse später nicht verziehen.
Weiterer Fortschritt, Abschlussarbeiten, Tipps und Tricks
Je mehr Übung wir bekommen, desto leichter wird es, die Terrassenplatten richtig zu verlegen. Und so machen wir mit der Arbeit weiter, bis die Terrasse auf gesamter Länge fertiggestellt ist. Eine kleine Schwierigkeit bilden hier nur die Platten direkt an der Terrassentür. Diese müssen so zugeschnitten sein, dass sie sich perfekt in die Schwelle einpassen und diese nicht einfach auslassen. Das kann bei Anfängern schon einige Versuche erforderlich machen.
Davon abgesehen geht es jedoch schnell, und bald ist der Boden der Terrasse vollständig ausgelegt. Auf der Gartenseite stechen wir nun den überstehenden Mörtel mit der Kelle ab und entfernen ihn wieder. So entsteht eine saubere Abschlusskante.
Und noch ein Tipp: Während der Trocknung sollte die Terrasse immer mal wieder mit dem Gartenschlauch genässt werden. Das verhindert, dass Drainmörtel und Klebemörtel zu schnell aushärten, und garantiert somit eine ungeminderte Festigkeit.
Ergebnis
Stolz blicken wir auf unsere neue Terrasse. Einziger Wermutstropfen ist, dass wir noch nicht fertig sind mit der Arbeit. Denn nach dem Verlegen der Terrassenplatten müssen wir diese auch noch ordentlich verfugen.
Diese Aufgabe heben wir uns aber für einen anderen Tag auf. Wie wir diese letzte Herausforderung angegangen sind und welchen Eindruck unsere Terrasse abschließend machte, kannst Du Dir in unserer Anleitung Terrassenplatten verfugen näher ansehen.
Wem das Fliesenlegen in Bad und Küche zu einfach geworden ist, auf den warten vor der Tür ganz neue Herausforderungen. Denn auch die Terrasse wil schön hergerichtet sein. Klar, dass es neben Holzdielen und Pflastersteinen vor allem Platten aus Beton, Naturstein oder Feinsteinzeug sind, die hier als Bodenbelag großen Anklang finden. Doch wie lassen sich solche Terrassenplatten verlegen?
Um zu demonstrieren, dass es sich bei diesem Vorhaben keineswegs um Hexerei handelt, machen wir in dieser Video-Anleitung einmal Schritt für Schritt vor, wie Du Terrassenplatten verlegen musst. Das schließt auch das Abdichten und die Arbeit mit Drainagebeton ein. So lernst Du in kürzester Zeit, dir selbst zu helfen. Doch eines solltest Du gleich beachten: Beim Material darf es nicht irgendwas sein. Also schau gleich rein!
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Kommentare
Hi und danke für die sehr ausführliche Darstellung.
Nach dem Verlegen, ab wann ist die Fläche denn betrehtbar fürs Verfugen
und ab wann nutzbar/belastbar ???
Gruß
Hallo,
normalerweise wird in solchen Fällen am nächsten Tag bereits verfugt. Dann eine Tag später kann die Terrasse leicht belastet werden. Eine volle Belastung ist je nach Kleber / Wetter und anderen Faktoren nach 5-7 Tagen möglich.
Viele Grüße
Kann man den trass klebemörtel auch auf abgebundenem estrich benutzen.
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