Wasserleitung verlegen - Wasserrohre kürzen
Werkzeug und Material
Folgendes Werkzeug wird zum Wasserleitung verlegen benötigt: Ein Fäustl, ein Stemmeisen, eine Stichsäge, passende Rohrmuffen, Isoliermaterial, ein Muffenschweißgerät, PU-Schaum, ein scharfes Messer und ein Baueimer. Um auch die Absperrventile ordentlich montieren zu können, werden außerdem eine Bohrmaschine, ein Schraubendreher sowie Dübel und Schrauben benötigt.
Bestehende Wasserrohre werden freigelegt
Mit Vorsicht sollte bei den Arbeiten rund um den bestehenden Wasseranschluss und die Wasserleitungen zu Werke gegangen werden. Auch wenn Wasserleitungen verlegt oder wie hier sogar die Wasserrohre abgeschnitten werden, empfiehlt es sich die Stemmarbeiten von Hand, also mit Hilfe von Fäustl und Stemmeisen, anzugehen. Dabei läuft man weniger Gefahr, die bestehenden Anschlüsse, die Kunststoff-Wasserleitungen oder gar das naheliegende Abwasserfallrohr zu beschädigen.
Als erstes werden nun die Anschlussmuffen für den Heiß- und Kaltwasseranschluss großzügig freigelegt. Da in diesem Fall die bestehenden Wasserleitungen glücklicherweise genau durch den neuen Installationsort laufen, werden von hier ausgehend die Leitungen bis zu dem Punkt, an dem der neue Anschluss erfolgen soll, vorsichtig aufgestemmt.
Wasserleitung absperren und entleeren
Bevor mit dem Verlegen der Wasserleitung fortgefahren werden kann, muss sichergestellt sein, dass die Wasserleitungen abgesperrt sind. Sonst könnte es passieren, dass die nächsten Stunden mit der Beseitigung einer Überschwemmung verbracht werden müssen, anstelle mit der Montage neuer Wasseranschlüsse. Der Haupthahn für Kaltwasser befindet sich üblicherweise direkt neben dem Wasserzähler. In Wohnungen sind diese gerne am WC und in Häusern im Heizraum montiert.
Tipp: Sofern die Warmwasser-Versorgung nicht über Fernwärme erfolgt, ist nach dem Schließen des Abschperrventils für Kaltwasser auch der Warmwasserkreislauf ohne Druck.
Nachdem nun die Wasserrohre abgesperrt sind, wird das Wasser aus den Leitungen abgelassen. Dazu werden die vorhandenen Absperrventile am bisherigen Installationsort langsam geöffnet und die Leitungen vollständig entleert. Das abfließende Wasser wird in einem Eimer aufgefangen.
Tipp: Beim Ablassen auf den Wasserdruck achten! Dieser muss bei Entleerung merklich nachlassen. Wenn unvermindert starker Wasserdruck besteht, wurde die Wasserleitung nicht vollständig abgesperrt.
Absperrventile der bestehenden Wasserleitung entfernen und die Leitungen kürzen
Nun können die Absperrventile der bestehenden Wasserleitung mit der Stichsäge abgetrennt werden. Die Kaltwasserzufuhr befindet sich dabei immer rechts und die Heißwasserzufuhr immer links. Funktionieren die Absperrventile der alten Anschlüsse noch einwandfrei, können diese ohne weiteres für den neuen Anschluss wieder verwendet werden.
Tipp: Es ist darauf zu achten, dass die Anschlusslängen stimmen und dass die Absperrventile der alten Anschlüsse nicht zu kurz abgeschnitten werden.
Sobald die Absperrventlie entfernt sind, werden die Wasserrohre kurz vor dem neuen Installationsort durchtrennt und die nicht mehr benötigten Leitungen entfernt.
Neue Absperrventile vorbereiten
Absperrventile werden, egal ob die Wasserleitungen verlegt oder neu installiert werden, üblicherweise in einer Höhe von ca. 60 cm ab Boden und mit einem Abstand von 15 bis 20 cm zueinander verbaut.
Da bei diesem Projekt die alten Absperrventile wieder verwendet werden, müssen diese nurmehr geringfügig vorbereitet werden, um sie mittels einer Muffe wieder mit der Wasserleitung zu verschweißen. Die Verbindungsmuffen werden provisorisch aufgesteckt und die gewünschte Länge der Zuleitungen ermittelt. Im Anschluss werden die Leitungen der Absperrventile auf die ermittelte Länge abgelängt und im Anschluss mit einem Messer innen und außen entgratet. Da sich an der Höhe der Zuleitungen nichts geändert hat, muss in diesem Fall nicht weiter gemacht werden.
Tipp: Es dürfen keine Teile im Rohr verbleiben, da diese später die Leitung verstopfen könnten.
Wasserleitungen verschweißen
Im nächsten Schritt erfolgt das Verschweißen der Verbindungsmuffen mit den zuführenden Wasserrohren. Das Muffenschweißgerät wird dazu gemäß Anleitung mit entsprechendem Muffenvorsatz versehen und Muffe und Rohr werden auf 260°C erwärmt. Nach dem Aufheizen werden diese zügig miteinander verbunden.
Nachdem die Verbindungsmuffen an den Zuleitungsrohren angebracht sind, kann nach einer kurzen Abkühlzeit mit dem Verschweißen der Absperrventile begonnen werden.
Wieder wird der Muffenvorsatz mit Muffe und Rohr verbunden und beide Teile auf 260°C erwärmt. Nach Erwärmung werden der Vorsatz und das Schweißgerät entfernt und Muffe und Rohr zügig miteinander verbunden. Achtung: Die Absperrventile werden im rechten Winkel zur Wand montiert. Ein kleiner Abstand ist zwar tolerierbar, aber ein zu großer Winkel zur Wand würde die Wasserleitung auf Dauer zu sehr unter Spannung setzen.
Tipp: Hier heißt es zügig arbeiten und Rohr und Muffe nicht zu zaghaft ineinander pressen. Immerhin soll das Wasser in den Leitungen bleiben.
Bevor nun die Dichtheit durch Öffnen des Hauptwasserhahns überprüft wird, ist sicherzustellen, dass die neu verschweißten Absperrventile auf jeden Fall zugedreht sind. Dann ist es fast geschaftt - sind die Wasserrohre dicht, fehlt nicht mehr viel und das Projekt Wasserleitung verlegen ist abgeschlossen.
Eckventile fixieren und die Wasserleitungen isolieren
Nachdem die Absperrventile am neuen Bestimmungsort montiert wurden, müssen nur noch die nackten Wasserleitungen isoliert und die Ventile mit Hilfe von Dübeln und Schrauben bündig zur Wand fixiert werden. Achtung: Keine oder unzureichende Isolierung der Leitungen kann auch bei kurzen Strecken zu erheblichem Energieverlust führen. Die Isolation schützt aber nicht nur vor Wärmeverlust, sondern auch vor dem höhrbaren Rauschen des Wassers.
Den Abschluss der Arbeiten bildet das Ausschäumen der freiliegenden Bereiche der Anschlussleitungen. Da ein einmal geöffneter Bauschaum komplett verbraucht werden muss, dient dieser auch noch als Füllung für den alten Leitungskanal.
Die Wasserleitungen sind verlegt und dicht. Bevor aber die neue Einrichtung kommen kann, sollten die Spuren, die beim Wasserleitung-Verlegen entstanden sind, durch Verputzen und Spachteln beseitigt werden. Wie das gelingt, ist in der Anleitung "Wand verputzen, Wand spachteln" nachzulesen.
Die neue Einrichtung soll sich nicht nach der vorhandenen Installation von Wasserleitungen und dem Abflussrohr richten? Die Spüle soll vielleicht einen neuen Platz bekommen? Kein Problem, denn mit ein wenig Geschick und dieser Video-Anleitung ist das Verlegen von Wasserleitungen und dem dazugehörige Abwasserrohr beinahe ein Kinderspiel. Das Video zeigt die dabei wichtigsten Schritte.
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Kommentare
Hat der arme Handwerker den keine Rohrschere? Mit einer Stihsäge schneidet man doch keine Rohre
Verschweißen ?
Wohl eher verlöten.
funktioniert das auch, wenn die bestehenden Rohre Metallrohre aus den 1980er Jahren sind? Kann man da auch das Muffenschweißgerät nehmen, um die neuen Kunststoffrohre mit den bestehenden alten Metallrohren zu verbinden?
Vielen Dank
Hallo,
Vielen Dank für deine Frage. Leider funktioniert das nicht.
Viele Grüße
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